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VfB bricht nach Führung ein - Niederlage gegen Spitzenteam Berlin

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Friedrichshafen unterliegt im Volleyball-Spitzenspiel Meister Berlin im Tiebreak
Veröffentlicht:15.11.2018, 21:43

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Eine 2:1-Satzführung hat der VfB Friedrichshafen am Donnerstagabend im Topduell der Volleyball-Bundesliga gegen die Berlin Recycling Volleys vor 2875 Zuschauern in der ZF-Arena noch mit 2:3 (18:25, 25:19, 27:25, 20:25, 8:15) aus der Hand gegeben. Direkt nach Spielende gab es einen Feueralarm aus technischen Gründen – ein kleiner Zeppelin hatte ihn verursacht. VfB-Trainer Vital Heynen nahm es mit Humor: „Der Feueralarm wäre besser im fünften Satz gewesen.“

Im ersten Satz kam die Starting Six mit VfB-Zuspieler Jakub Janouch, Libero Markus Steuerwald, den Außenangreifern Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer, den Mittelblockern Jakob Günthör und Philipp Collin sowie Diagonalangreifer Bartlomiej Boladz nach zunächst ausgeglichenem Beginn (3:3, 6:6) recht schnell ins Hintertreffen. Protopsaltis und Boladz brachten ihre Angriffsschläge zwar zunächst durch. Danach jedoch übernahmen die Gäste das Zepter und blockten Angriff um Angriff der Häfler weg. Vor allem Außenangreifer Samuele Tuia, der allein neun Punkte zum 25:18 seiner Mannschaft beisteuerte, zeigte sich auf Berliner Seite in Spiellaune. Sein gefühlvoller Lob beendete Satz eins nach 26 Minuten.

Dramatik im dritten Satz

Umgekehrte Vorzeichen im zweiten Satz: Hier setzte sich der VfB nach verhaltenem Beginn auf 6:4 und 10:6 ab. Gästecoach Cédric Enard nahm seine erste Auszeit, brachte Sebastian Kühner im Zuspiel für den Ex-Häfler Jan Zimmermann und später Kyle Russell für Patch. Die Häfler zeigten sich davon unbeeindruckt: Boladz stellte sich nun besser auf den gegnerischen Block ein, punktete fast nach Belieben. Als Sossenheimer einen Ball zur 15:10-Führung ins Berliner Hinterfeld lupfte, zeigte sich auch Heynen zufrieden und klatschte Beifall. Über 14:20 und 17:22 kamen die Gäste von der Spree nochmals heran. Zur Schlussrallye hin regnete es Aufschlagfehler über Aufschlagfehler auf beiden Seiten. Dank eines Fehlers von Adam White, der den Ball ins Netz katapultierte, verwertete der VfB den ersten Satzball zum Ausgleich.

Vital Heynen ist dafür bekannt, dass er gerne Entscheidungen von Schieds- und Linienrichter infrage stellt. So auch zu Beginn des dritten Durchgangs, in welchem seine Mannschaft zunächst die Nase vorne hatte. Krachend schlug der Rückraumangriff von Sossenheimer zum 4:2 im gegnerischen Feld ein, doch der VfB brachte sich durch ein paar unglückliche Aktionen zunächst um die Früchte der Arbeit (6:6). Gellendes Pfeifkonzert beim 7:7-Ausgleich der Berliner: Klar sprang der Diagonalschlag von Boladz auf der Linie auf, doch gab der Erste Schiedsrichter den Ball aus. Bis zum 19:17 verteidigte der VfB seinen Vorsprung. Doch als Russel ein Ass servierte und Boladz am Block von Tuia scheiterte, stand es plötzlich 20:20 – und kurz darauf führte Berlin erstmals überhaupt in dem Durchgang. Zimmermann stoppte Protopsaltis im Angriff.

Dramatik pur in der Schlussphase: Nach einem Angriffsschlag von Sossenheimer jubelten die VfB-Anhänger – zu früh, wie sich zeigte: Mit allen Körperteilen verteidigten die Gästespieler verbissen, wehrten drei Satzbälle ab. Bis Russell einen Ball zum 27:25, dem zweiten Satzgewinn der Häfler an diesem Abend, ins Aus ablenkte.

Berlin gab sich nicht geschlagen, wollte unbedingt den Tiebreak erzwingen – und bekam ihn. Fokussiert startete der amtierende Meister in den nächsten Durchgang (1:0, 4:3, 6:5, 13:10, 16:12). Den Berlinern gelang nun fast alles, viel ließen sie am Netz nicht mehr zu. Der VfB hingegen war von der Rolle, bekam die Aufschläge des Gegners nicht mehr unter Kontrolle (12:18). Heynen brachte Robert Aciobanitei für den im Angriff schwächelnden Sossenheimer, später Malescha für Boladz und Michal Petras für Protopsaltis – nicht zuletzt auch, um seinen Leistungsträgern eine Verschnaufpause für den Showdown zu gönnen.

Hier lag Friedrichshafen, nach einer erneuten strittigen Entscheidung des Schiedsgerichts, mit 3:5 und wenig später mit 4:8 vorentscheidend zurück und kamen nicht mehr zurück. Ein lupenreines Ass von Adam White zum 8:15 beendete das Gigantentreffen zugunsten der Gäste aus Berlin.