Ausgeglichenheit
Towerstars: Ausgeglichenheit als früher Trumpf
Ravensburg / Lesedauer: 3 min
Das war für ein erfolgreiches Auswärtsspiel in der Heimat. „Da bin ich zu Hause sozusagen, schon fast 40 Jahre“, sagte der Trainer der Ravensburg Towerstars über Deggendorf. Gastgeschenke ließ Ehrenberger mit seinen Towerstars aber nicht in Bayern. Der dritte Sieg im dritten Spiel machte den guten Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga 2 perfekt. Erfreulich für den Trainer ist die momentane Ausgeglichenheit bei den Torschützen.
Elf Ravensburger haben bereits mindestens einen Saisontreffer. Die 18 Tore verteilen sich gleichmäßig auf alle vier Sturmreihen. „Noch wichtiger ist aber, dass keine Reihe Tore kassiert“, sagte Ehrenberger mit einem Schmunzeln nach dem 5:2-Heimsieg gegen den EHC Freiburg am Freitag. Dass seine Mannschaft jedoch über Stärken vor dem gegnerischen Tor verfügt, wollte der erfahrene Towerstars-Trainer nicht leugnen. „Wenn wir die Scheibe haben, dann können wir schon, glaube ich, eine gute Offensive aufziehen.“
In der Tat: Von den Ravensburger Stürmern haben nach den ersten drei Saisonspielen nur und Olivier Hinse , der am Sonntag sein Saisondebüt gab, noch nicht getroffen. Ohne Scorerpunkt sind einzig Hinse und Verteidiger Sören Sturm . Das spricht ganz sicher für eine ausgeglichene Mannschaft. Von zu viel Anfangseuphorie will Ehrenberger aber nichts wissen. „Wir hatten auch zu Beginn der vergangenen Saison ein gutes Gefühl“, meinte der Trainer am Sonntag nach dem Sieg beim Aufsteiger Deggendorfer SC . Wie die vergangene Saison endete, ist bekannt: Aus in den Pre-Play-offs.
Das soll in dieser Saison auf gar keinen Fall passieren. Und das zeigen die Towerstars bislang auch. „Wir wussten, dass bei den Ravensburgern eine Power im Angriff ist“, sagte Freiburgs Trainer Leos Sulak . Einer mit ganz viel Lust an offensiver Produktivität war am Freitag vor knapp 2700 Zuschauern in der Ravensburger Eissporthalle Thomas Merl . Der Towerstars-Zugang aus Kassel war doppelter Torschütze und zudem an allen weiteren drei Treffern direkt beteiligt. Bei der Wahl zum Spieler des Tages war daher kein Vorbeikommen am 26-Jährigen.
Merl durfte daher am Sonntag in Deggendorf den goldenen Helm als Topscorer tragen. Beim Aufsteiger gab Merl die Vorlage zu Vincenz Mayers Überzahltreffer zum 4:3. Das Toreschießen übernahmen am Sonntag andere. Allen voran Robbie Czarnik , der in den ersten beiden Heimspielen gegen Dresden und Freiburg noch punkt- und teilweise glücklos agiert hatte. In Deggendorf wusste der 28-jährige US-Amerikaner zu gefallen. Das 1:0 und 3:2 erzielte Czarnik, dazu setzte er immer wieder gefährliche Schüsse ab. Mit Mayer und Ilkka Pikkarainen , der sich zu einem Transfercoup der Towerstars entwickelt, verfügen die Towerstars über eine starke erste Reihe.
Im Landesderby gegen Freiburg ließen sich die Towerstars auch von einem 1:2-Rückstand nach dem ersten Drittel nicht aus der Bahn werfen. „Im ersten Drittel haben wir zu viele Überzahlsituationen zugelassen“, sagte Ehrenberger. „Da sind halt Fehler passiert, die haben wir aber im zweiten und im letzten Drittel wieder abstellen können.“ Pikkarainen, Merl, Thomas Supis und Daniel Schwamberger in Unterzahl schossen noch den Ravensburger 5:2-Sieg heraus. „Wir wussten, dass das Powerplay bei Ravensburg sehr gut ist – die haben auch die Spieler dafür, dass die das sehr gut spielen können“, meinte Sulak. „Dann haben wir die Tore bekommen.“
Deggendorfs Trainer John Sicinski war zwar „mit dem Spiel sehr zufrieden“. Mit dem Resultat natürlich nicht. Der Aufsteiger um die Ex-Ravensburger Andreas Gawlik und Justin Kelly bleibt nach vier Saisonspielen ohne Punkt. „Da haben wir natürlich keinen Grund, um zufrieden zu sein“, sagte Sicinski. „Wenn wir aber weiter hart arbeiten, dann sind wir glaube ich auf einem guten Weg.“ Auf diesem wähnen sich die Towerstars bereits.