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Elfmeterschießen

Timo Werner muss im DFB-Pokal gegen Wunsch-Arbeitgeber liefern

MÜNCHEN / Lesedauer: 3 min

Geht Werner zum Rekordmeister? Sein möglicher Sturmpartner lobt einen anderen
Veröffentlicht:24.05.2019, 06:00

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Man stelle sich vor: Zwei Schwaben in Berlin, zwei mit VfB-Vergangenheit. Auge in Auge, nur elf Meter voneinander entfernt.

Samstagabend, Olympiastadion, ein Elfmeterschießen muss das DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig (20 Uhr/ARD und Sky) entscheiden.

Bullen-Stürmer Timo Werner , gebürtiger Bad Cannstatter, legt sich den Ball zurecht. Er wird fixiert von Sven Ulreich, dem Bayern-Torhüter, geboren in Schorndorf. Werner schießt ...

... drüber. Weit drüber. Wie einst Lothar Matthäus 1984. Kurz vor dem Pokalfinale hatte der spätere Rekordnationalspieler, damals zarte 23, seinen Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern bekanntgegeben. Im Elfmeterschießen trat Matthäus – mutig, mutig – als Erster an, drosch den Ball in den Frankfurter Himmel. Bayern siegte am Ende mit 8:7. Matthäus war der Buhmann, wurde von den Gladbachern fortan als „Judas“ beschimpft. Der Fehlschuss kurz vor dem Arbeitsplatzwechsel begleitet den Rekordnationalspieler (58) bis heute.

Noch ist unklar, ob Ulreich wirklich ran darf, ob Stammtorhüter Manuel Neuer nach seinem Muskelfaserriss Mitte April sein Comeback gibt. Ebenso fraglich ist und bleibt der Wechsel von Timo Werner (23) diesen Sommer zum FC Bayern. Im Berliner Olympiastadion werden alle Augen auf den Nationalstürmer gerichtet sein. Er gilt als das Angriffsversprechen des deutschen Fußballs, auch wenn seine Entwicklungskurve zuletzt etwas gebremster nach oben zeigte. 36 Pflichtspiele für RB, 19 Tore (davon 16 in der Bundesliga) stehen auf seinem Saisonkonto. Er ist Stürmer Nummer eins in Joachim Löws Plänen für die Nationalelf, ob als Front-Mann oder Linksaußen wie auch bei der WM 2018. Und weil Werner Deutschlands bester – und schnellster! – Angreifer ist, will ihn der FC Bayern. Im Prinzip. Oder doch nicht?

„Wenn sich die Bayern bei Timo absolut sicher wären, hätten sie sich schon offiziell bei uns mit einer Anfrage gemeldet“, sagte RB-Trainer Ralf Rangnick in der „Sport Bild“. Er glaubt zu wissen: „Alles andere wäre untypisch für die Bayern.“

Mit Werners Berater Karl-Heinz Förster sind sich die Münchner über die Parameter eines Engagements dem Vernehmen nach aber einig, offen bleibt der Zeitpunkt. Diesen Sommer würde Werner 30, 40 Millionen Euro Ablöse kosten, nächste Saison wäre er ablösefrei.

Dass Werner selbst seine Zukunft im Süden und etwa nicht beim FC Liverpool in der Premier League sieht, konnte man bereits im Winter heraushören: „Wenn man in Deutschland bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es nur einen Verein, zu dem man wechseln kann.“

Hoeneß bestätigt Sané-Interesse

Doch was soll Werner bei Bayern spielen? Stoßstürmer? Im Revier von Lewandowski (30), der gerade zum vierten Mal die Torjägerkanone (22 Saisontreffer) gewann und dank seiner überragenden Fitness noch ein paar gute Jahre vor sich haben könnte? Auf Linksaußen? Dort, wo Kingsley Coman als Nachfolger von Franck Ribéry aufgebaut wurde? Und Serge Gnabry ist auch noch da.

Kein Wunder, dass Lewandowski diese Woche von Nationalspieler Leroy Sané schwärmte, einem flexiblen Außenstürmer von Manchester City, der vom „kicker“ mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurde, weil Coach Pep Guardiola den Jungstar (23) entbehren können soll, wohl auch wegen drohender Millionenstrafen für City wegen Verletzungen der Financial-Fairplay-Regeln. „Ein Spieler mit großer Qualität und großem Potenzial. Ich habe gesehen, wie gut er ist. So ein Spieler kann die Mannschaft vom ersten Spiel an verbessern.“ Sagte Lewandowski über Sané, nicht über Werner.

„Wir beschäftigen uns mit dem Spieler“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Donnerstag.