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Bundesligateam

Spektakuläre Kulisse, solides Resultat

Minden / Lesedauer: 3 min

Bad Waldseer rudern erstmals in der Bundesliga am Wasserstraßenkreuz
Veröffentlicht:17.07.2018, 14:37

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Begleitet von einigen Fans ist das neunköpfige Bundesligateam des Rudervereins Waldsee zum Wasserstraßenkreuz nach Minden gefahren. Bereits der Umstand, dass nicht auf einem See oder einem Fluss, sondern auf einer Brücke gerudert wurde, stellte den dritten Renntag in Minden in ein besonderes Licht. Die mehr als 100 Jahre alte Brücke über den Mittellandkanal, die in 13 Metern Höhe verläuft, brachte einige Schwierigkeiten mit sich. Sie ist nur 24 Meter breit – eine Bahnbreite von nur zwölf Metern pro Achter.

Dementsprechend angespannt gingen die Waldseer Ruderer in ihren Zeitlauf gegen Hameln. Die Oberschwaben hatten sich vorgenommen, sich eine gute Ausgangssituation für die folgenden Rennen zu schaffen. Zwar gewann Bad Waldsee gegen Hameln, musste sich aber mit Platz zwölf beim Zeitfahren begnügen. Den Waldseern kam während der Rennen die Erfahrung von Steuermann Oskar Wild zugute. Er steuerte den Achter souverän durch alle fünf Rennen – einige Teams touchierten mit ihren Booten sogar die Seitenmauern der Brücke.

Aufgrund des mäßigen Ergebnisses im Zeitfahren standen die Waldseer im Achtelfinale dem starken Maschsee-Achter aus Hannover gegenüber, der seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Kurz darauf ging es für Bad Waldsee im Viertelfinale gegen den Domstadt-Achter aus Wetzlar-Limburg, der im Zeitlauf noch schneller war als die Oberschwaben . Im Viertelfinale gelang den Waldseern aber vom Start weg ein starkes, druckvolles Rennen. „Man hat richtig gemerkt, wie dieses Mal alles zusammengepasst hat“, meinte Kapitän Sebastian Wenzel. „So ein starkes Rennen wollten wir eigentlich schon im Zeitfahren zeigen. Nun hoffen wir, dass der Knoten geplatzt ist.“

Das war er. Im Halbfinale traf der Waldsee-Achter auf den Emscher Hammer, gespickt mit einigen Medaillengewinnern bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, darunter Doppel-Olympiasieger Stephan Volkert. Es wurde ein äußerst knappes Rennen. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern auf der Brücke gaben beide Mannschaften bis zum letzten Schlag alles – der Emscher Hammer schob seinen Bugball knapp als Erster über die Ziellinie. „Natürlich sind wir enttäuscht. So ein hartes Rennen verliert man sehr ungern“, sagte Schlagmann Leo Seebold. „Aber wir waren noch nie so nah am Emscher Hammer dran. Und wenn man sich die Jungs mal anschaut, tut die Niederlage schon etwas weniger weh.“

Klarer Sieg gegen Bremen

Dennoch: Mit der angepeilten Platzierung in den Top Zehn wurde es nichts mehr. Im Finale um die Plätze elf und zwölf traf der Waldsee-Achter auf Bremen. Mit etwas Wut im Bauch legten sich die Waldseer voll rein und schafften es, das Boot aus Bremen Schlag für Schlag zu distanzieren. Im Ziel hatten sie eine dreiviertel Bootslänge Vorsprung und sicherten sich somit Platz elf in der Tageswertung. „Mit drei Siegen haben wir den zehnten Platz in der Gesamtwertung gehalten, auf Platz acht haben wir nur einen Punkt Rückstand“ sagte Niklas Wiest. „Nun wollen wir in Leipzig, aber natürlich auch beim Saisonfinale bei uns in Waldsee, einen einstelligen Gesamttabellenplatz klarmachen.“