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Preisgeld

Segler duellieren sich um Punkte und Preisgeld

Langenargen / Lesedauer: 4 min

Zehn Teams aus sieben Nationen kommen zum 22. Matchrace Germany an den Bodensee
Veröffentlicht:31.05.2019, 16:14

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Nur noch wenige Tage sind es bis zum Start des „Matchrace Germany“: Ab Donnerstag werden zehn Teams aus sieben Nationen jeweils Boot gegen Boot segeln. Die Finalrennen um ein Preisgeld von insgesamt 10 000 Euro werden am Pfingstmontag stattfinden. Die Veranstalter erwarten im Regattadorf am Gondelhafen rund 30 000 Zuschauer. Die Wettfahrten werden live kommentiert und von einem großen Festprogramm eingerahmt.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Die sechs Yachten – zehn Meter lang, vier Meter breit und acht Tonnen schwer – müssen vom Team um Eberhard Magg und Harald Thierer vom Matchcenter vorbereitet werden. „Wir haben noch einen steilen Berg vor uns“, sagt Magg eine Woche vor dem Auftakt. Denn während bei den meisten anderen Regatten die Segler ihre eigenen Boote mitbringen (und an diesen innerhalb der Regeln basteln können), stellt beim Matchrace der Veranstalter die Boote – und die müssen absolut gleich sein.

In der Vorrunde segelt jedes der zehn Teams einmal gegen jedes andere – absolviert werden also neun Wettfahrten. Für einen Sieg in einem Rennen gibt es einen Punkt, die in der Vorrunde zusammengezählt werden. Danach geht es für die besten Teams im K.-o.-Modus weiter, bis am Wochenende die Halbfinals anstehen. Da segeln die Gegner einer Paarung je nach Wind in mehreren Läufen gegeneinander, bis ein Team zwei oder drei Punkte ersegelt hat.

Platz eins in der Welt holen

Favorit ist der zweifache Gewinner von Langenargen und Titelverteidiger, der Schweizer Eric Monnin. Bis vor Kurzem war Monnin Erster der Weltrangliste der Matchracer, wurde aber mittlerweile von dem Briten Ian Williams (der 2013 und 2104 in Langenargen gewonnen hatte) abgelöst. Monnin ist schon seit vielen Jahren mit den großen Booten und dem Revier in Langenargen vertraut. Ein wesentlicher Faktor aber ist sein Team, mit dem er auch schon viele Jahre segelt, das wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert. „Es ist faszinierend, ein Team aufzubauen und zusammen Fortschritte zu machen,“ sagt Monnin, der in Langenargen die Spitze der Weltrangliste wieder zurückerobern möchte.

Die deutsche Flagge vertritt Max Gurgel mit seinem Team vom Hamburger Segel-Club. Gurgel befasst sich auch beruflich mit dem Optimieren von Rennyachten. Voriges Jahr wurde er Fünfter, 2017 segelte Gurgel sogar als Dritter aufs Podest. „Die Intensität in jedem einzelnen Rennen und die Spannung über eine ganze Serie machen das Matchracing so attraktiv. Und auf den großen Yachten auf dem Bodensee ist es noch einmal etwas ganz Besonderes“, sagt Gurgel. Seine Crew hat er neu zusammengestellt, dennoch ist er zuversichtlich: „Alle bringen auf ihrer Position extrem viel Erfahrung mit, da mache ich mir keine Gedanken.“ Für Gurgel ist es seit vorigem Jahr der erste Start im Matchrace. „Das lag daran, dass ich so viel mit meinen anderen Regattaprojekten beschäftigt war. Aber wir waren alle sehr viel auf dem Wasser und haben nichts verlernt“, meint Gurgel.

In der Weltrangliste an 99. Stelle steht Max Trippolt vom Yacht-Club Bregenz. Der frühere 420er-Segler hat sich in den vergangenen Jahren aufs Matchrace spezialisiert, kam da in der Weltrangliste bis an die Top Ten heran. Doch voriges Jahr war für das Team des Bregenzer Segelmachers schon nach der Vorrunde Schluss. „Jeder Gegner hat seine eigenen Tricks, die man durchschauen muss. Es ist uns eine große Ehre, an so einem hochkarätigen Event teilnehmen zu dürfen“, freut sich Trippolt auf das Matchrace Germany. Als Grade-one-Event des Weltseglerverbands gibt es in Langenargen besonders viele Punkte in der Weltrangliste zu holen.

Die Regie auf dem Wasser führen wird diesmal Sabine Brugger mit dem Team des ausrichtenden Yacht-Club Langenargen. Seit Jahren war sie mit Rudi Magg in der Wettfahrtleitung – nun trägt sie die Verantwortung. Magg, über Jahrzehnte der Chef auf dem Wasser, wird nur noch als Bordtechniker dabei sein – denn das Startschiff ist sein Boot, das speziell für diese Aufgabe mit vielen Finessen ausgerüstet ist.