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Rekordtransfer

Rekordtransfer: VfB Stuttgart verpflichtet türkischen Innenverteidiger

Stuttgart / Lesedauer: 3 min

Der VfB Stuttgart gibt zwölf Millionen Euro für Abwehrtalent Ozan Kabak (18) aus
Veröffentlicht:16.01.2019, 19:57

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Er soll – auch dank der galoppierenden Ablösesummen – der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte sein, zwölf Millionen Euro lässt sich der VfB Stuttgart angeblich Innenverteidiger Ozan Kabak kosten. Ob der Türke auch der beste Transfer wird? Als 18-Jähriger hat er zumindest Zeit, zu beweisen, dass er langfristig in die Fußstapfen von Weltmeister Benjamin Pavard treten kann.

Während der VfB am Mittwochabend noch mauerte, bestätigte Galatasaray Istanbul den Wehcsel auf seiner Homepage. „Ich wünsche Ozan alles Gute in seinem neuen Club und seiner neuen Karriere“, sagte Präsident Mustafa Cengiz, der sich über das viele Geld freuen dürfte. Angeblich hatte Kabak eine Klausel, nach der er auch für 7,5 Millionen Euro den Club hätte wechseln können.

Um Mitstreiter wie den AS Rom und FC Watford auszustechen und Druck zu machen, überbot der VfB aber den Betrag um einige Milliönchen und hat nun zumindest auf der Innenverteidigerposition ein Luxusproblem: In Kabak, Pavard , Timo Baumgartl, Marc-Oliver Kempf, Holger Badstuber und Antonis Aidonis kämpfen gleich sechs Zentralspieler um zwei bis drei Kaderplätze, und bei den Fans schossen die Spekulationen am Abend ins Kraut: Verlässt Pavard, der am Samstag beim Rückrundenstart gegen den FSV Mainz (15.30 Uhr/Sky) wegen seines Muskelbündelrisses noch fehlen wird, den VfB nun doch bereits im Winter Richtung München? Wird Badstuber noch weichen? Bis zum Transferschluss am 31. Januar werden die Gerüchte wohl weiterwabern.

Fakt ist seit Mittwoch nur eins: Trainer Markus Weinzierl hat eine Option und einen neuen Mann mehr an Bord, der in der Türkei, in der Kader im Schnitt oft 30 Jahre und älter sind und wo man sich seinen Status über Jahre erarbeiten muss, eine erstaunliche Karriere hingelegt hat.

Kommen noch weitere Spieler?

Seit dem 5. Spieltag war der robuste, 1,86 Meter große Kabak in der Stammelf von Gala, auch in der Champions League durfte er ran, in den Duellen mit Schalke bekam er jeweils die Kicker-Note 4. Kann Kabak der mit 35 Gegentreffern zweitschlechtesten Abwehr der Liga vielleicht sogar sofort helfen? Und könnte Weinzierl dann Pavard als Strategen auf die Sechs stellen, wie von Vorvorgänger Hannes Wolf bereits erfolgreich praktiziert? Auch das sind Fragen, die sich in der Rückrunde noch stellen dürften angesichts der Nöte des VfB in der Defensivzentrale.

Und noch ist die VfB-Wintereinkaufstour nicht zwangsweise abgeschlossen – ein, zwei Pfeile habe man noch im Köcher, hatte Manager Michael Reschke am Montag gesagt. Vor Kabak hatte er in Alexander Esswein (Berlin/rechts) und dem Schweizer Steven Zuber (Hoffenheim/links) zwei schnelle, bullige Spieler für die Außenbahnen verpflichtet, die den VfB im Umschaltspiel stärken sollen.

Die Omas sind immer dabei

Zuber, der wegen lädiertem Sprunggelenk das Trainingslager in La Manga verpasst hatte, gab sich am Mittwoch bei seiner Präsentation zumindest optimistisch. „Natürlich bin ich nach Stuttgart geholt worden, um etwas zu liefern.“ Dass sein neuer Club derzeit nur Drittletzter der Bundesliga ist, sei ihm völlig egal, meinte Zuber.

„Stuttgart ist ein Verein, der nicht da hingehört, wo er momentan ist.“ Der Ansatz, nur vom Klassenerhalt als VfB-Ziel zu sprechen, sei ihm ohnehin „zu minimalistisch – ich will immer gewinnen. In jedem Spiel, gegen jeden Gegner. Hinterher sehe ich, was dabei herauskommt.“

Wie Esswein trägt übrigens auch Zuber den Namen seiner Großmutter auf der tätowierten Haut: Esswein Oma Hildegard, Zuber Oma Rosemarie. Ob auch die Oma von Ozan Kabak künftig auf einem Arm in der Mercedes-Benz-Arena zu sehen ist, wurde noch nicht bekannt.