StartseiteRegionalRegion BiberachWarthausenInsolventes Lastwagen-Servicezentrum macht vorerst weiter

Zweiniederlassung

Insolventes Lastwagen-Servicezentrum macht vorerst weiter

Warthausen / Lesedauer: 2 min

Bei der Hans Prem GmbH in Warthausen/Biberach seien die Löhne bis Dezember sicher
Veröffentlicht:25.10.2012, 11:10

Artikel teilen:

(mad) - Die Hans Prem GmbH, Händler und Servicepartner für Iveco- und Fiat-Nutzfahrzeuge mit Sitz in Bellenberg und einer Zweiniederlassung in Biberach/Warthausen, ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Familienunternehmen mit 50 Mitarbeitern, davon aktuell zwölf am hiesigen Standort in den Oberen Stegwiesen, hat vergangenen Donnerstag Insolvenz angemeldet. „Die Löhne sind aber sicher bis Ende Dezember“, sagte vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Karg der SZ. Der Memminger Rechtsanwalt der auf Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei Schwartz wurde vom Amtsgericht Neu-Ulm bei Prem eingesetzt, wie auf amtlichen Justizportalen bestätigt wird.

Das Geld reiche aus, um den Betrieb zunächst fortzuführen; die Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von „Insolvenzgeld-Vorfinanzierung“. Das heißt, dass die Kunden bedient werden und die Lieferanten sicher sein können, dass die Rechnungen bezahlt werden. Für Aussagen über die langfristigen Aussichten „ist es zu früh“, sagte Karg. „Ich denke, das wird vier bis sechs Wochen dauern.“ Ziel sei es, das Unternehmen fortzuführen. Dafür müssten allerdings zuerst alle betrieblichen Daten und Fakten gesichtet werden, um ein komplettes Bild von der Lage der Firma zu erhalten.

Wie es zu der finanziellen Schieflage gekommen ist, kann der Insolvenzverwalter Karg nicht abschließend sagen. Zunächst habe die Sicherung des Geschäftsbetriebs Vorrang, die detaillierte Ursachenanalyse komme später. Die Probleme hätten definitiv nichts damit zu tun, dass der Nutzfahrzeughersteller Iveco vor Kurzem mehrere Fabriken, darunter das Produktionswerk Ulm, geschlossen hat. Einen Umsatzeinbruch könne er ebenfalls nicht erkennen. „Es gibt wohl nicht eine singuläre Ursache“, sagte Karg. „Der Markt wird schwieriger, der Konkurrenzdruck ist groß und dadurch die Preisgestaltung schwierig“, so lautet seine vorläufige Einschätzung.

Die Hans Prem GmbH ist ein Traditionsunternehmen, das 1927 als Werkstatt für Fahrradreparaturen begonnen hat. Heute ist das in dritter Generation geführte Familienunternehmen mit Sitz in Bellenberg im Illertal ein feste Größe, wenn es um den Verkauf, die Reparatur und die Wartung von Nutzfahrzeugen der Marken Iveco und Fiat geht. In dem 1987 eröffneten Servicezentrum in den Oberen Stegwiesen in Warthausen sorgen zwölf Mitarbeiter dafür, dass Transportunternehmer mobil bleiben. Der Standort auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern wird nach Unternehmensangaben auf der Homepage als verkehrsstrategisch günstig in der Nähe der Bundesstraße 30. Die Insolvenz betrifft nur die Hans Prem GmbH mit den Standorten Bellenberg und Warthausen. Die aus dem selben Betrieb hervorgegangene H.-J. Prem GmbH in Memmingen sei rechtlich selbstständig und damit nicht tangiert, sagte Karg.