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Bergfreunde feierten das 100-Jährige

LECH / Lesedauer: 3 min

Auch Ravensburgs OB würdigte auf der Ravensburger DAV-Hütte das Engagement
Veröffentlicht:18.09.2012, 16:15

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Eine nagelneue Fahne mit den Stadtfarben, gestiftet vom Sportverband Ravensburg, flatterte vor dem höchstgelegenen Ravensburger Haus (1948 Meter). Bei wahrem Bilderbuchwetter feierte die Sektion Ravensburg des Deutschen Alpenvereins , mit ihr viele Bergfreunde aller Altersgruppen, an ihrer Spitze Ravensburgs Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp, das 100-jährige Bestehen der 1912 errichteten und mehrfach erweiterten Hütte.

Nach einem zünftigen Hüttenabend Tags zuvor bildete ein Berggottesdienst vor der Hütte im Freien den Auftakt des Jubiläumsfestes mitten im Lechquellengebirge oberhalb des Klostertals und des Spullersees. Die beiden Pfarrer Knödler und Riedle fanden die passenden Worte, und die Musikgruppe „Taktvoll“ aus Schlier sorgte unter der Leitung von Johannes Längle für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen. In einem aus Anlass des Jubiläums komponierten und uraufgeführten Lied wurde die DAV-Hütte besungen.

Markus Braig, erster Vorsitzender der Sektion, hieß Bergfreunde aus der italienischen Partnerstadt Rivoli, die 600 Kilometer zurückgelegt hatten, nur um das 100-jährige Jubiläum der Ravensburger Hütte mitfeiern zu können, besonders herzlich willkommen, begrüßte neben dem Oberbürgermeister auch die Stadträte August Schuler und Rolf Engler . Auch Stadträtin Renate Kiderlen befand sich unter den Gästen sowie Kulturamtsleiter Dr. Franz Schwarzbauer und Alt-Stadtarchivar Dr. Peter Eitel. Dass gleich mehrere Generationen der Architekten-Familie Kiderlen, deren Name untrennbar mit der Hütte verbunden ist, anwesend waren, stellte der Redner erfreut fest.

Ohne ihren Vorfahren Hermann Kiderlen , Architekt und langjähriger Sektionsvorsitzender, gäbe es die Hütte nicht, betonte Braig. Aus dem einfachen Stützpunkt ohne Strom und Duschen, nicht erreichbar mit dem Auto, sei erst im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg die heutige Hütte geworden, getragen von der Bergbegeisterung und dem Idealismus der Mitglieder und dem Engagement ehrenamtlicher Verantwortlicher. In diesem Zusammenhang galt ein ganz großes Dankeschön Hüttenwart Karl Boos und seiner Frau Irmgard, die nicht nur bei der letzten Hüttenerweiterung 2008/09 vorbildliche Arbeit geleistet haben, sondern auch bei der Vorbereitung des Jubiläumsfestes. Aber auch „der Flori“, der junge Hüttenwirt Florian Mittermayer, der die Hütte mit seinem Team seit 2011 vorbildlich umtreibt, bekam lobende Worte zu hören – und die Stadt Ravensburg sowie die Gemeinden Lech und Dalaas für finanzielle Unterstützung.

OB Dr. Rapp würdigte die enorme logistische Leistung der Erbauer der Hütte. In mühseliger Handarbeit, unter schweren Bedingungen, ist sie 1912 entstanden, auch ein finanzieller Kraftakt für die Sektion, die damals noch keineswegs 6500 Mitglieder zählte. „Wir sind (vergleichsweise) Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen“, sagte das Stadtoberhaupt und stellte beeindruckt fest: „Was wir heute hier sehen, ist das Werk von Generationen!“ Dr. Rapp erkannte die Leistungen aller Ehrenamtlicher in den 100 Jahren Hüttengeschichte dankbar an. Dies sei nicht nur ein Tag der Freude für die DAV-Sektion, sondern auch für die Stadt Ravensburg.

Weitere Redner waren Bürgermeister Ludwig Muxel von der Gemeinde Lech , Roland Stierle vom DAV-Landesverband, der Grüße von der benachbarten Freiburger Hütte brachte, wo bereits Tags zuvor das 100-jährige Jubiläum gefeiert worden war, und Rolf Engler vom Sportverband Ravensburg.

Kommunales Geld, so Engler, sei hier oben in Österreich auf der Hütte gut angelegt, stellte er fest, nachdem der Oberbürgermeister zuvor der Sektion auch beim nun anstehenden Bau ihres neuen Vereinszentrums beim Sportzentrum Rechenwiesen finanzielle Unterstützung zugesagt hatte. 50000 bis 60000 Euro seien dafür in den städtischen Haushaltsplan bereits eingestellt. Grußworte sprach schließlich auch noch Alb-Obmann Burtscher. Die DAV-Sektion pflegt ein gutes Verhältnis zu allen Gesprächspartnern auf österreichischer Seite.