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Verkehrsberuhigungist

Die Verkehrsberuhigungist ein großes Thema

Laupheim / Lesedauer: 3 min

Stadt und Experte Klaus-Dieter Steinbach stellen die Weiterentwicklung des Verkehrskonzepts vor
Veröffentlicht:10.05.2012, 11:00

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Bei einer ersten Informationsveranstaltung im Dezember haben die Laupheimer weit über hundert Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation eingebracht. Nun hat die Stadtverwaltung zusammen mit Klaus-Dieter Steinbach von der Stuttgarter Ingenieur-Gesellschaft Verkehr (IGV) bei einer zweiten Veranstaltung die Weiterentwicklung des Verkehrsentwicklungsplanes vorgestellt.

Schon vor Beginn des Vortrags wurde vor den Stellwänden mit den Ergebnissen der weiteren Planung eifrig diskutiert – „das zeigt, dass die Veranstaltung Sinn macht“, meinte Bürgermeister Rainer Kapellen. Das Verkehrskonzept werde in das Stadtentwicklungskonzept eingebunden, so der Rathauschef; dabei müssten freilich Prioritäten gesetzt und die finanziellen Mittel geklärt werden.

Die im Dezember von den Bürgern am häufigsten genannten Bereiche waren laut Steinbach der fließende Verkehr in der Innenstadt, der Rad- und Fußgängerverkehr sowie der ruhende Verkehr, sprich die Parksituation. Die meistgenannten Vorschläge betrafen die Verkehrsberuhigung in der Mittel-, Raben-, Hasen- und Lange Straße und die Behebung der Mängel bei der Führung des Radverkehrs.

Steinbach sprach in vier Bereichen Empfehlungen aus (siehe Textende) . Vor allem die überörtlichen Maßnahmen würden nach seiner Meinung eine erhebliche Verminderung des Verkehrsaufkommens bewirken. Im Planungsfall ohne Nordosttangente fiele die Entlastung des Innenstadtbereichs deutlich geringer aus. Da das Landesverkehrsministerium den Erhalt bestehender Straßen fördere, weniger den Neubau, sei die Umsetzung jedoch schwierig. Die innerörtlichen Maßnahmen seien schneller umsetzbar, zielen aber mehr auf Abwicklung, Sicherheit und Aufenthaltsqualität.

Viele Ideen aufgegriffen

Anschließend kommentierten die Anwesenden die Vorschläge. Konrad Schäfer vom Arbeitskreis Mobilität und Verkehr freute sich, dass viele Bürgerideen aufgegriffen worden sind. Er gab jedoch zu bedenken, dass ein Kreisverkehr am „Hasen“ eine Belastung für die Gastronomie darstelle: „Die gastliche Ecke soll erhalten bleiben.“ Den Anwohnern der Neustadtallee scheint die Fortsetzung ihrer Straße nicht sinnvoll, auch in der Andienung des Rewe-Marktes sehen sie eine zusätzliche Belastung.

Beim Thema (Doppel-)Kreisverkehr an der Ehinger Straße waren sich die Experten einig, dass dies nicht funktioniere, da Kapellen- und Ehinger Straße um 80 Meter versetzt seien und zudem das Naturdenkmal Jahn-Eiche weichen müsste. Hier würden die überörtlichen Maßnahmen erhebliche Entlastung bringen, rund ein Viertel bis ein Drittel des derzeitigen Verkehrsaufkommens.

Johannes Welz’ Vorschlag vom Dezember – zeitweise Sperrung der Rabenstraße – hält Steinbach für schwierig: „Das geht nicht nur mit Schildern.“ „Handfeste Sachen“ wie Schranken oder versenkbare Poller hätten sich anderenorts bewährt, das Problem seien die Ausnahmen: Neben Bussen müssten auch Einsatzfahrzeuge und Anwohner mit Funksender ausgestattet werden, um die Straße passieren zu können.

Abschließend versprach Kapellen, auch die neuen Vorschläge aufzunehmen. Nun müssten die Maßnahmen im Gemeinderat diskutiert und als Paket beschlossen werden.

Die vier Empfehlungen des Verkehrsexperten Steinbach:

Überörtliche Verbindungen: Anschluss der Bahnhofsstraße an die B 30 (Auffahrt Laupheim West), eine Nordspange zwischen der L 265 und der L 259/B 30, eine Nordosttangente zwischen der Straße nach Bronnen und der nach Hochstetten/Burgrieden sowie der Ausbau „Steigle“ als Verlängerung der Neustadtallee.

Innerstädtischer Verkehr: Umbau der Kapellenstraße mit reduziertem Fahrbahnquerschnitt und einem Radweg stadtauswärts, Mini-Kreisverkehr Marktplatz/Lange /Hasenstraße, verkehrsberuhigter Bereich in der Rabenstraße mit Aufpflasterung im Bereich des Schulzentrums, ein „Shared Space“ in der zentralen Mittelstraße sowie langfristig Tempo 30 in der Kernstadt.

Radverkehr: Allgemein: Pflege der bestehenden Radinfrastruktur; durchgängige Radwege oder Schutzstreifen in der Ulmer/Biberacher Straße, ebenso in der Kapellenstraße und Lange Straße; Alternative zur Bühler-/Hasenstraße in die Innenstadt über Jahnstraße, Taubenweg und Abt-Fehr-Straße.

Ruhender Verkehr: Allgemein: Parkleitsystem zur Vermeidung von Parksuchverkehr; potenzielle Standorte für Parkhäuser: Schlosspark, Mittelstraße neben dem Rupf-Areal, Rabenstraße