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Dialogveranstaltung

Ravensburg soll eine Mehrgenerationen-Stadt bleiben

Ravensburg - / Lesedauer: 3 min

„Junges Ravensburg“ lautet das Jahresthema der Jungen Union – Aus aktuellem Anlass lud die JU zu einem direkten Dialog ein
Veröffentlicht:27.01.2014, 15:15

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„Ist Ravensburg attraktiv für Jung und Alt?“ – unter diesem Motto hat die Junge Union (JU) am Freitagabend zu einer Dialogveranstaltung in den Ravensburger Kornhaussaal gebeten. Gekommen sind sie alle: Gemeinderäte, der Stadtsenioren- und der Schülerrat, der Oberbürgermeister, der Initiator der Bewegung „Für ein junges Ravensburg“. Und darüber hinaus knapp 100 Menschen, junge wie alte, um sich offen und direkt über Meinungen und Gedanken auszutauschen.

Kritik an der Presse

Tatkräftige junge Leute sind gefragt, junge Erwachsene, die sich auch kommunalpolitisch einzubringen bereit sind, eine Jugend, die es nicht beim immer gleichen Lamento bewenden lassen will. Das ist das – leider auch wieder verkürzte – Fazit der zweistündigen Dialogveranstaltung, in deren Verlauf von allen Seiten immer wieder auch Kritik an der Presse laut geworden ist. Die Medien hätten schlecht und unzureichend informiert.

Ravensburg solle eine Mehrgenerationenstadt sein und bleiben, befürwortet Moderator Roman Dengler von der JU in seiner Eröffnungsrede. „25 Prozent der Ravensburger, die in der Kernstadt leben, sind bis 25 Jahre alt“, zitiert Ferdinand Reiter, JU-Vorstand, ein paar Zahlen. Darüber hinaus müssten 2500 Studenten der Dualen Hochschule (DHBW) auch einen Platz am runden Tisch haben, müssten mit ihren Schwierigkeiten ernst genommen und mit ihren Wünschen angehört werden. Die Frage, wie es überhaupt zu solch einer Debatte hat kommen können, ist nicht abschließend zu klären, wohl aber kann festgestellt werden, dass häufig an den Jugendlichen vorbeidiskutiert worden ist in der Vergangenheit.

Schnell wird klar, dass Sperrstunden und Verbote nicht unbedingt der richtige Weg sind, um Alkoholexzesse und wilde Feiern einzudämmen. Vielmehr sei das Elternhaus gefordert, aber auch die Arbeitgeber und die Gesellschaft seien in die Pflicht zu nehmen, verlangt Siegfried Scharpf, BfR. Der Vater von zehn Kindern findet: „Wir können nicht bei allem, was schief läuft, noch mehr Security aufbieten“. Überhaupt hält er nichts davon, „die Schlaufe immer enger zu ziehen“. Grundsätzlich sehen die zehn Podiumsteilnehmer ein Informationsdefizit auf beiden Seiten. „Gepaart mit Angst und Unverständnis wird das zum Problem“, ist sich Margot Arnegger von den Freien Wählern sicher.

Weshalb die Sperrstunde für den Club Douala erst eingeführt und dann wieder aufgehoben worden ist, das kann ebenso wenig hinreichend geklärt werden wie akute Zuhörer- Fragen zu dringend benötigten Schlafplätzen für 3900 Studenten. Und der im Internet vorlaut kolportierte Termin für ein neues Holi-Festival am 7. Juni ist wohl auch nicht real. „Ich bin die Genehmigungsbehörde und habe noch nicht einmal einen Antrag des Veranstalters vorliegen“, winkt Rapp ab. Dem anschließenden Get-together, einem lockeren Zusammenstehen in kleinen Grüppchen, bleibt es dann vorbehalten, dass sich junge Menschen explizit nach Bodo-Tickets, Studenten nach Parkraum in der Südstadt und alle nach der Türsteher-Politik im Hugo‘s erkundigen.