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Pfarrheim

Umbau des Pfarrheimes kostet mehr als gedacht

Ostrach / Lesedauer: 4 min

Planer legen Kostenschätzungen in Höhe von fast 600 000 Euro vor – Im Haushalt stehen 300 000 Euro
Veröffentlicht:22.02.2013, 17:45

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Der Gemeinsame Pfarrgemeinderat Ostrach hatte Architekt Peter Isenburg den Auftrag erteilt, die Sanierung und Modernisierung des Pfarrheimes zu planen. In der jüngsten Pfarrgemeinderatssitzung hat er nun seine Entwürfe vorgelegt. Parallel dazu haben die Ingenieure der Ostracher Firma Kienle die Elektroinstallation berechnet, Günter Ferrari stellte sie vor. Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Klara Rundel führte in die Tagesordnung ein und sagte: „Im Haushaltsplan stehen 300 000 Euro für die Maßnahme, die Finanzierung ist gesichert.“ Architekt Isenburg ging die Planung ausführlich durch und erklärte, wie er die Aufgabe gelöst hat. Er hat sich für sanfte Eingriffe in die bestehende Bausubstanz entschieden.

Wichtige Vorgabe war, mehr Licht in den Saal zu bringen. Dafür möchte Architekt Isenburg jeweils die mittleren Fenster der Fenstergruppen behutsam nach unten auf Brüstungshöhe vergrößern, die äußeren aber belassen, um den Charakter der Fassade nicht grundlegend zu verändern. Innen im Saal soll eine neue Beleuchtung für mehr Helligkeit am Abend sorgen. „Das Lichtproblem war für uns der Anlass, an eine Modernisierung zu denken“, erinnerte Pfarrer Rudolf Dehne. Um den Saal klarer und heller erscheinen zu lassen, will Isenburg die Galerie zurückbauen, den kleinen Raum als Regieraum einrichten und mit einem Glasgeländer versehen. Die Täfelung soll holzsichtig bleiben, das Parkett nur punktuell repariert werden. Der Raum soll gestrichen werden. Aus Brandschutzgründen ist ein zweiter Fluchtweg notwendig: Der soll zwischen den Fenstern entstehen und kann auch als zweiter ebenerdiger barrierefreier Eingang genutzt werden.

Ein weiterer Wunsch des Pfarrgemeinderats war die Einrichtung eines Stuhllagers. Dies löst Architekt Isenburg über einen kleinen Anbau mit Flachdach im Eingangsbereich des Pfarrheims, das an das Foyer angedockt ist. Mit dem Flachdach bleibt der Architekt unterhalb des bestehenden Daches und zieht es auf gleicher Höhe über den Eingang rüber, um dort mehr Schutz zu bieten. In den Anbau werden ein Behinderten-WC und eine mobile Garderobe eingebaut. Eine Rampe macht den Pfarrsaal barrierefrei zugänglich. Die Eingangstür soll umgearbeitet oder erneuert werden und mit Glasfenster versehen, um Tageslicht in den Raum zu bringen.

In den oberen Geschossen wird nicht viel umgebaut. Nur an den Kältebrücken wird gedämmt. Was noch zu lösen sein wird, ist der zweite Fluchtweg aus dem Dachgeschoss, wo Jugendraum und Meditationsraum untergebracht sind. Architekt Isenburg geht davon aus, dass hier Anforderungen von den Brandschutzfachleuten kommen werden. Der Pfarrsaal gilt als Versammlungsstätte, die bis zu 311 Personen fassen kann. Entsprechend sind neue Elektroinstallationen, Rauch-, und Brandmelder sowie Sicherheitsbeleuchtung erforderlich. Ob die Küche mit einem Anbau vergrößert werden soll, wird noch beraten, Architekt Isenburg legte zwei Varianten vor.

Ausschuss soll kurzfristig beraten

Als es um die Kosten ging, kam der Schock: Für die bauliche Maßnahmen hat Architekt Isenburg ohne Küchenanbau 331 000 Euro gerechnet, dazu kommen 244 000 Euro Elektroinstallationen. Vorsitzende Rundel erklärte: „Dies sprengt alle Vorstellungen, jetzt müssen wir sehen, was wir wirklich brauchen.“ Der Pfarrgemeinderat hat einen Bauausschuss gewählt, der sich über die Bauzeit öfters und auch kurzfristig zu Beratungen treffen wird. In den kommenden 14 Tagen wird der Bauausschuss die Pläne nochmal sichten und die Maßnahme auf das finanzierbare Maß reduzieren. Im Plenum wird dies nochmal vorgestellt. Ab Juni soll gebaut werden, im Mai 2014 die Einweihung stattfinden.