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Sternsinger: „Segen bringe, Segen sein“ bricht die Basis weg

Tettnang - / Lesedauer: 3 min

Sternsinger: „Segen bringe, Segen sein“ bricht die Basis weg
Veröffentlicht:10.12.2012, 12:30

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Was den finanziellen Erfolg angeht, sind die Sternsinger innerhalb der kirchlichen Hilfswerke Spitzenreiter. Sie verzeichnen nach wie vor Zuwächse bei den Spendensummen. Mit Blick auf die mitmachenden Kinder und Jugendlichen aber bricht langsam aber sicher die Basis weg. Dekanatsreferentin Christa Hecht-Fluhr macht für die Probleme rückläufige Kinderzahlen einerseits und „zu große Herausforderung“ andererseits verantwortlich.

Die „zu große Herausforderung“ könnte auch mit Strukturproblemen beschrieben werden. Überall dort nämlich, wo die Sternsingeraktion an einem einzigen Tag über die Bühne geht (wie etwa in Laimnau innerhalb der Seelsorgeeinheit Argental), stimmen die Teilnehmerzahlen. Wenigstens einigermaßen. Anderswo, wie in der großen St. Gallus-Gemeinde in Tettnang , mit mehreren Probeabenden und gleich vier Tagen Hausbesuche und draußen unterwegs, stößt die Solidaraktion „Kinder für Kinder“ an ihre Grenzen. Die Dekanatsreferentin weiß, dass es „viel Motivation“ bedarf, wenn Kinder in ihren Ferien mehrmals abends (bei winterlichen Bedingungen) zwischen 17 und 20 Uhr unterwegs sind. Andererseits habe sich das Ferienverhalten auch verändert: „Heute geht es eher zum Skifahren mit den Eltern und es gibt so manche Konkurrenzveranstaltung“, sagt Christa Hecht-Fluhr mit Blick auf nachlassende Resonanz. Eine übrigens, die keine große Unterschiede zwischen Stadt und Land mache.

Marianne Scherle , Mitorganisatorin bei der Tettnanger Sternsingern, stellt sich grundsätzlich hinter die Dekanatsreferentin. „Sicher die Adventszeit ist auch für Kinder und Jugendliche sehr vollgepackt, gegenüber mancher Landgemeinde aber sei Tettnang eben sehr groß. An einem oder auch zwei Tage komme man einfach nicht durch. „Mit Rücksicht auf einen dichtgefüllten Terminkalender mit Musikunterricht, Engagement in Vereinen und dem großen Anspruch der Schule“ biete man beispielsweise mehrere Probetermine an. „Anmelden muss man sich schon, aber man muss nicht jede Probe besuchen“, sagt Marianne Scherle.

Dass man das Sternsingen für die Kinder noch attraktiver macht beziehungsweise es auch „kindergerechter gestaltet“, darin sind sich Christa Hecht-Fluhr wie Marianne Scherle einig. Relativ schwierig sei es, die Angelegenheit werbend in die Schulen zu tragen (selbst Religionslehrer würden da nicht mitspielen), wer aber den Weg zu den Sternsingern gefunden habe, der soll genau wissen, wofür er sammelt. Anschauliche Filme zu den einzelnen Projekten sollen die Solidarität unter Kindern schärfen und ausformen. Christa Hecht-Fluhr: „Kinder und Jugendliche machen sich schon so ihre Gedanken, wenn sie ihr eigenes Glück mit der Not von Kindern in der Dritten Welt sehen und vergleichen können.“ Marianne Scherle richtet sich zudem mit einem Appell an die Eltern: „Ermuntern Sie ihre Kinder zum Mitmachen. Motivieren Sie sie, denn es lohnt sich, für andere Kinder, die ansonsten keine Chancen im Leben haben, auf die Straße zu gehen.“

Die nächsten Probetermine sind am Mittwoch, 12. Dezember, 17 bis 18 Uhr; am Montag, 17.Dezember, 17 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag, 27. Dezember, 17 bis 18 Uhr im Gemeindezentrum St. Gallus. Aussendung ist am 2. Januar.