StartseiteSportKeine Mega-Transfers in der Winterpause: Auf diese Spieler setzt der VfB im Abstiegskampf

Winterpause

Keine Mega-Transfers in der Winterpause: Auf diese Spieler setzt der VfB im Abstiegskampf

Stuttgart / Lesedauer: 4 min

Die Krise bei den Stuttgartern ist längst nicht überwunden – Hoffnungsträger gibt es einige
Veröffentlicht:04.12.2018, 20:30

Von:
Artikel teilen:

Für Uli Hoeneß ist die Sache ganz einfach. „Ich bin dafür, dass Daimler jetzt mal richtig in den VfB investiert. Dann kann man hier richtige Kracher verpflichten“, sagte der Präsident des FC Bayern München bei einer Podiumsdiskussion der „Stuttgarter Nachrichten“ und „Stuttgarter Zeitung“ anlässlich der mannigfaltigen Feierlichkeiten zum 125-jährigen Geburtstag des VfB Stuttgart.

Dass dies nicht unbedingt nötig ist, zumindest nicht, um eine gute Rolle in der Bundesliga zu spielen, bewies jedoch die Rückrunde der Stuttgarter in der vergangenen Saison. Mit Leidenschaft und Verve spielte sich der VfB in einen Rausch. Doch von dem ist der Tabellen-16. derzeit weit entfernt. Dennoch soll in der Winterpause nicht die Geldkassette aufgemacht werden, wie VfB-Präsident Wolfgang Dietrich auf der gleichen Veranstaltung sagte.

Auch wenn man mehr Geld habe, „als wir ausgeben wollen“. Zudem seien geeignete Kandidaten im Winter schwer zu finden. Die Lösung ist deshalb umso einfacher: „Die Spieler, die wir haben, sollen besser werden“, forderte der VfB-Chef – ein Appel und eindeutiger Auftrag an Trainer Markus Weinzierl . Dennoch kommt es auf einige Spieler verstärkt an:

war von Anfang an einer von Weinzierls Schlüsselspielern – oder sollte es zumindest sein. „Wenn ich Mario Gomez da vorne drin habe, muss ich ihn auch in Szene setzen. Je mehr Bälle in den Sechzehner kommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er trifft. Das werden wir forcieren. Wir wollen uns offensiv entwickeln“, sagte der Trainer schon bei seiner Vorstellung.

Doch es hakt beim Strafraumstürmer. Auch wenn der 33-Jährige selbst keine Minuten zählt, die seit 528 Spielminuten ausbleibenden Gomez-Tore fehlen doch akut. Doch er sagt „Ich weiß noch, wo das Tor steht.“

Stuttgarts Mario Gomez wehrt sich gegen die Interpretation, er wäre derzeit nicht von sich selbst überzeugt. Foto: P. Seeger
Stuttgarts Mario Gomez wehrt sich gegen die Interpretation, er wäre derzeit nicht von sich selbst überzeugt. Foto: P. Seeger (Foto: P. Seeger/DPA)

Vielmehr ist es wohl auch bei ihm ein Problem, das derzeit die ganze Mannschaft zu hemmen scheint. „Im Fußball gibt es auch so etwas wie Moral. Wenn du gegen Dortmund nach 20 Minuten 0:3 hinten liegst, dann bist du erst einmal niedergeschlagen und läufst nicht mehr so viel. Und wenn du auf der anderen Seite mit 1:0 gegen Werder Bremen führst, läufst du gefühlt doppelt und zerreißt dich. Da spielt sich auch bei einem Spieler auf dem Platz viel im Kopf ab.“ Nicht zuletzt bei ihm selber.

Ich weiß noch, wo das Tor steht.

Mario Gomez

Anastasios Donis scheint dies noch am ehesten ausblenden zu können. Der junge Angreifer sorgte mit seinem Siegtor gegen den FC Augsburg für wichtige drei Punkte, auch ist er prädestiniert dafür, in Zukunft eine zentrale Rolle zu bekleiden. Mit seiner Schnelligkeit ist der 22-Jährige ein typischer Weinzierl-Spieler, der schon in Augsburg auf schnelles Umschaltspiel und Geschwindigkeit setzte.

Dass Donis gerade aus einer mehrmonatigen Verletzungspause zurück ist, bestärkt weiter die Hoffnungen und auch der Stürmer sagt selbstbewusst: „Ich bin der Typ Spieler, der Partien gewinnen kann.“

 Der Spielentscheider: Anastasios Donis, hier mit Jeffrey Gouweleeuw und Martin Hinteregger (v. li.).
Der Spielentscheider: Anastasios Donis, hier mit Jeffrey Gouweleeuw und Martin Hinteregger (v. li.). (Foto: imago/Schwäbische.de)

Auch wenn Santiago Ascacibar am kommenden Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach gelbgesperrt fehlt, ist der Mittelfeldspieler zentrale Figur. Mit seiner Schnelligkeit und dem Kampfgeist passt der Argentinier ebenfalls perfekt in die Weinzierl-Schablone. Er wirft sich in die Zweikämpfe und sucht den direkten Weg in die Spitze. In den vergangenen Wochen agierte der 21-Jährige oftmals noch etwas glücklos, war zumindest aber immer ein Unruheherd.

Getreu dem Motto „Totgesagte leben länger“ hat auch Kapitän Christian Gentner weiter seinen Platz sicher. Hatten einige vermutet, er könnte ein prominentes Opfer des Trainerwechsels sein, kann aber auch Weinzierl auf den Mentalitätsspieler Gentner als ordnendes Element nicht verzichten.

Nimmts sich und seine Mitspieler in die Pflicht: VfB-Kapitän Christian Gentner. Foto: Sebastian Gollnow
Nimmts sich und seine Mitspieler in die Pflicht: VfB-Kapitän Christian Gentner. Foto: Sebastian Gollnow (Foto: Sebastian Gollnow/DPA)

Mit Timo Baumgartl, Benjamin Pavard und Marc-Oliver Kempf scheint die Innenverteidigung zu stehen. Agiert das Trio weiter so klar und kompromisslos, kann die Defensive garniert mit einem sicheren Torwart Ron-Robert Zieler zum Trumpf werden. Erik Thommy nahm zwar gegen seinen Ex-Club zuerst auf der Bank Platz, kann aber mit seinen Freistößen und der Laufbereitschaft ebenfall für die Offensive entscheidend sein. Und dann wäre da noch ein Versprechen, das zeitnah explodieren könnte. Sein Name: Nicolás González. Nicht umsonst verkündete Dietrich: „Der González. wird eine Granate.“ Wird nur Zeit, dass es bei allen Akteuren auch auf dem Platz passt.