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Quarantäne

Kapitulieren, IOC!

Sport / Lesedauer: 1 min

Kapitulieren, IOC!
Veröffentlicht:22.03.2020, 21:45

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In einer Zeit, in der in Bergamo Menschen sterben wie die Fliegen, in der die Bundeskanzlerin ebenso in Quarantäne ist wie ganze Mannschaften im Fußball und Handball, in der eine Seuche einen Planeten im Würgegriff hat und nicht mehr loslassen will, in dieser Zeit also wollte das Internationale Olympische Komitee seine Sommerspiele ausrichten – des Geldes wegen, und weil sie nun mal geplant waren. Bis zum Sonntag. Dann wurde der weltweite Druck auf IOC-Präsident Thomas Bach so groß, dass der zumindest ein wenig nachgab und erwägt, die Spiele in Tokio zu verlegen. Verstanden, dass es hier um Leben oder Tod geht und nicht um Gold, Silber und Bronze, hat der Ex-Olympiasieger allerdings immer noch nicht. Sonst wäre auch die Option, Olympia auf Spätherbst zu verlegen, längst vom Tisch.

Wenn das IOC tatsächlich Teil der Lösung sein will, dann sollte es kapitulieren und seine Spiele weit wegschieben, am besten auf 2022, und die Sportler und Betreuer dieser Welt damit schützen. Sie vom Druck befreien, dass sie immer noch, auch in Zeiten des körperlichen Kontaktverbots, rekordverdächtig zu funktionieren haben – als Mannschaft, als Einzelne. Wie soll das bitteschön gehen, Herr Bach?

Wer heute noch nicht verstanden hat, dass eine andere Zeit angebrochen ist, ein Krieg tobt gegen eine Krankheit, der muss sich vorwerfen lassen, nicht mehr bei Sinnen zu sein. Wie der weißrussische Diktator Lukaschenko etwa, der gerade den Saisonbeginn seiner Fußballer und Handballer feierte. Das Coronavirus könne man am Besten mit Alkohol und Sauna bekämpfen, sagte er. Eine interessante Rezeptur. Nur eben für manche eine tödliche.

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