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Probelokal

Musikverein Mittelbiberach favorisiert Probelokal bei Festhalle

Mittelbiberach / Lesedauer: 3 min

Gemeinde würde Fläche überlassen, aber viele Fragen sind noch offen
Veröffentlicht:24.07.2013, 12:30

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Der Musikverein Mittelbiberach möchte ein neues Probelokal bauen. Die Gemeinde wäre nach einem einstimmigen Ratsbeschluss bereit, ihm für einen Anbau am nördlichen Giebel der Turn- und Festhalle eine Fläche unentgeltlich zur Nutzung zu überlassen. Ob das Probelokal errichtet wird und ob an dieser Stelle, ist damit noch keineswegs sicher. Bürgermeister Hans Berg verschwieg nicht, dass man „unter Umständen mit einigem Gegenwind von Anwohnern und Behörden wird rechnen müssen“. Solche Bedenken, vor allem die Lärmproblematik an der Schulstraße, könnten nun im Zuge einer Bauvoranfrage erörtert werden.

Seitens der Gemeinde genießt es Wohlwollen. Das bisherige Probelokal im Oberdorfer Vereinshaus „ist ohne Frage zu klein“, sagte Berg. Aus Platzgründen müsse man fast froh sein, dass nicht immer alle 55 Aktiven zur Probe kämen. Er strich die „hervorragende Jugendarbeit“ des Vereins und sein Beitrag zum Gemeindeleben heraus. Für einen Anbau ans Oberdorfer Vereinshaus fehle der Platz, andere erwogene Varianten seien gescheitert. So sei der Musikverein auf den Standort Turn- und Festhalle gekommen.

Die Gemeinde will auf der Nordseite ohnehin einen Geräteraum anbauen. Dieser Lagerraum würde, so die Idee, sozusagen einen kleinen Teil des Fundaments für das Probelokal darüber und daneben bilden. Auf Fenster zur Wohnbebauung hin würde von vornherein verzichtet. „Wir wollen proben, keinen Ärger“, warb ein Vereinsvertreter. Als großen Vorzug dieses Standorts nannte Berg, dass die Parkplätze an der Festhalle genutzt werden könnten. Die Parkplatzgespräche und der Abfahrtsverkehr nach der Probe seien in der Regel störender als die Musikprobe selbst. Und eben dieses Problem „wäre hier deutlich besser gelöst“, sagte Berg. Die Parkplätze liegen auf der von der Wohnbebauung abgewandten Seite.

Die Räte folgten diesen Argumenten. „ Wenn der Musikverein so weiterarbeiten muss, bekommt er irgendwann Probleme mit dem Nachwuchs“, sagte Christof Ege. Allerdings sind sie sich der Probleme durchaus bewusst. In der Festhalle gebe es alle paar Wochen eine Veranstaltung, gab Antonius Moll zu bedenken, die regelmäßigen Proben seien da schon störender. Nach Angaben des Musikvereins gibt es rund 60 Proben pro Jahr, in der Regel eine in der Woche, vor Konzerten häufiger. Sie endeten um 22 Uhr. Bürgermeister Berg sagte: „Es gibt kein Probelokal ohne Beeinträchtigung, man kann sie nur minimieren.“ Gemeinderat Dieter Schwab befand die Vorgehensweise des Vereins für richtig. „Das ist eine mögliche Variante, genügend Behörden werden das prüfen.“

Unter den vielen vorab erwogenen und verworfenen Standorten war auch die Schule, in der künftig möglicherweise Räume übrig sein könnten. Das bestätigte Bürgermeister Hans Berg auf eine Frage von Gemeinderat Helmut Gröber. Aber im Moment benötige die Schule noch alle Klassenzimmer, selbst bei jahrgangsübergreifendem Unterricht im kommenden Schuljahr. Und alles Weitere könne niemand absehen. Zudem fehle den Klassenzimmern ganz grundsätzlich die Höhe und Tiefe für ein Probelokal – da hätte man das Gleiche wie im Oberdorfer Vereinshaus, gab Berg die Einwände des Musikverein wieder.

Das Vorhaben befindet sich noch in einem frühen Stadium, auch die Finanzierung ist noch offen. Erst wenn der Standort baurechtlich geprüft ist, will der Verein in eine detailliertere Planung einsteigen und die Kosten ermitteln. Dem Verein müssten die üblichen Zuschussrichtlinien der Gemeinde eigentlich bekannt sein, sagte Berg auf eine Frage von Gemeidnerat Hans Mast, ob dann vielleicht das große Erwachen folge. Umso wichtiger sei, dass die Mitglieder sich zu Eigenleistung bereiterklärt hätten. Auf eine Frage von Karl Schmid stellte Berg klar, dass die Gemeinde im Falle eines Falles Eigentümer des Geländes bleibe. Die Fläche bei der Festhalle werde dem Verein kostenlos zur Nutzung überlassen.