Für die Ravensburg Razorbacks steht nach zwei Heimspielen in der German-Football-League 2 Süd die erste Auswärtspartie an – und was für eine: Am Sonntag wartet auf dem Zeppelinfeld mit den Nürnberg Rams ab 15 Uhr ein absoluter Titelfavorit auf die ebenfalls ambitionierten Oberschwaben. Vor dem ersten echten Härtetest gibt es bei den Razorbacks noch ein paar Fragezeichen, aber auch ganz viel Zuversicht.
Malte Bohner, Patrick Reinisch und Kapitän Sebastian Trabold hatten den fulminanten 55:28-Sieg der Razorbacks gegen die Albershausen Crusaders am vergangenen Sonntag nicht unbeschadet überstanden. Wer in Nürnberg auflaufen wird, ließ der Verein auch am Freitag offen. Klar ist: Sollte Reinisch ausfallen, stünde Ravensburg ohne seinen extrem zuverlässigen Kicker da – und müsste wohl improvisieren.
Knapper Sieg im Nightgame
Unabhängig von diesen Personalien versprühen die Razorbacks nach den beiden Siegen gegen die Straubing Spiders und Albershausen große Zuversicht. „Nürnberg ist kein Gegner, der uns einschüchtert“, sagt etwa Offense-Center Martin Kreh – und das, obwohl er mit Ravensburg gegen die Franken keine besonders gute Bilanz vorzuweisen hat. Seit er im Verein aktiv sei, habe es bei acht Duellen nur einen Sieg gegeben. Dieser war aber ausgerechnet das Nightgame in der vergangenen Saison, das die Razorbacks knapp mit 45:41 gewannen. „Wir wissen, was wir tun müssen“, sagt Kreh vor dem Aufeinandertreffen in Nürnberg am Sonntag. Mächtig Selbstvertrauen hat die Ravensburger Offensive gegen Albershausen gesammelt, als nur ein Gewitter den Sturmlauf zu einem womöglich sogar dreistelligen Punkteergebnis verhinderte. Apropos Albershausen – gegen diesen Gegner hat auch Nürnberg schon in dieser Saison gespielt und 42:16 gewonnen. Den zweiten Saisonsieg holten die Rams mit einem 28:15 gegen den Absteiger Saarland Hurricanes.
„Auf jeden Fall bereit“
So treffen am Sonntag zwei Mannschaften mit jeweils 4:0 Punkten aufeinander. Damit am Abend die Ravensburger zwei weitere Zähler vorweisen können, muss auch die Defensive funktionieren. „Bisher läuft es ganz gut“, sagt Cornerback Martin Körber, dem gegen Albershausen einer der defensiven Höhepunkte gelungen ist. Mit seiner umjubelten Interception kurz vor der Halbzeit zog er den Gästen endgültig den Zahn. Wobei sich der 22-jährige Körber dagegen wehrt, diese Aktion zu hoch zu hängen. Die Defensive funktioniere nur durch eine kollektiv starke Leistung, nicht durch individuelle Glanzleistungen. „Wir sind auf jeden Fall bereit“, sagt er mit Blick auf das Spitzenspiel in Nürnberg. Es werde vermutlich relativ heiß werden, womit Körber zwar zuerst die Temperaturen meint, aber womöglich auch ein enges Spiel im Kopf hat.