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Stolpergefahr

Der Zweikampf um die Meisterschaft: Achtung, Stolpergefahr!

MÜNCHEN / Lesedauer: 4 min

Dem BVB und Bayern drohen auf dem Weg zum Titel Stolperfallen – Ein Ausblick
Veröffentlicht:23.04.2019, 10:06

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Vorgelegt, nachgelegt. Drei Punkte hier, drei Punkte dort, damit ist der 30. Spieltag der Bundesliga ad acta gelegt. Der Meisterkampf spitzt sich zu.

Die Bayern besiegten am Ostersamstag verdient, aber mühsam Werder Bremen mit 1:0, nach 28:3-Torschüssen. Eine durchschnittliche Vorstellung und ein abgefälschter Weitschuss-Treffer von Innenverteidiger Niklas Süle reichten. Dabei half die halbe Stunde gegen zehn Bremer, da Milos Veljkovic nach Ellbogen-einsatz im Zweikampf gegen Süle mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde (58.). Am Ostersonntag spielten die Dortmunder ihre Aufgabe in Freiburg, wo die Münchner Ende März gestrauchelt (1:1) waren, souverän mit 4:0 herunter. „Es ist wichtig, dass wir weiter daran glauben, Meister zu werden“, sagte BVB-Kapitän Reus, „wir wollen bis zuletzt den Druck auf die Bayern hochhalten.“

Bayern-Trainer Niko Kovac glaubt: „Es ist noch nichts entschieden. Wenn wir alles gewinnen, sind wir Meister.“ Mehr noch, da Bayern am Mittwoch schon wieder auf Werder Bremen trifft, diesmal im Halbfinale des DFB-Pokals (20.45/ARD und Sky), sagte Kovac am Montag: „Wir haben die Möglichkeit, mit vier Siegen in der Liga und zwei Siegen im Pokal das Double zu schaffen.“

In der Liga gilt bei einem Punkt Vorsprung auf Dortmund für Bayern: Vier gewinnt! Der BVB muss im Idealfall in allen seinen vier restlichen Partien je drei Punkte holen und auf einen Ausrutscher des Rekordmeisters, der gerade zumindest nach Zahlen bis dato die zweitbeste Rückrunde seiner Geschichte (elf Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage) spielt, hoffen.

Doch in welchen Spielen droht ein Patzer, wo ist die Stolpergefahr für die Titelanwärter am höchsten? Die „Schwäbische Zeitung“ macht den Check:

Der 31. Spieltag:

Bayern beim 1. FC Nürnberg (Hinspiel 3:0): Ein Derby ist immer knifflig, doch der Tabellen-Vorletzte dürfte kein Problem sein.

Doppeltes Aber: Bayern gewann nur zwei der letzten sieben Spiele bei den Franken. Und: der BVB erreichte beim Club im Februar nur ein 0:0. Dennoch: Stolpergefahr höchstens 20 Prozent

Dortmund zu Hause gegen Schalke (Hin: 2:1): Das heißere Derby als das bayerische. Im neuen Jahrtausend gewann der BVB nur vier von bisher 19 Duellen um die Krone im Pott. Die Schalker Vizemeister taumeln durch eine rabenschwarze Saison, könnten Königsblau mit einem Derby-Coup vieles kaschieren. Stolpergefahr: 30 Prozent

Der 32. Spieltag: Bayern gegen Hannover 96 (Hin: 4:0): Eine reine Pflichtaufgabe. Die Münchner könnten Hannover endgültig in die Zweite Liga schießen und letzte Zweifel am besseren Torverhältnis gegenüber dem BVB ausmerzen. Stolpergefahr: 1 Prozent

Dortmund bei Werder Bremen (Hin: 2:1): Der BVB muss reagieren, spielt drei Stunden später (18.30 Uhr) als Bayern. Werder mit Ex-Borusse Nuri Sahin kämpft noch um ein Ticket für die Europa-League, hat soeben Bayern das Leben schwer gemacht. Stolpergefahr: 40 Prozent

Der 33. Spieltag: Bayern in Leipzig (Hin: 1:0): Die höchste Hürde des Restprogramms. Champions-League-Teilnehmer RB will es den Bayern im letzten Heimspiel von Trainer Ralf Rangnick, kommende Saison ausschließlich Sportdirektor, zeigen. Zuletzt gab es immer enge, hitzige Duelle, allein fünf Platzverweise in den vergangenen sechs Pflichtspielen. Stolpergefahr: 80 Prozent

Dortmund gegen Düsseldorf (Hin: 1:2): Vor der Begegnung in der Hinrunde hatte der BVB stattliche neun Punkte Vorsprung auf Bayern – dann setzte es ein 1:2 beim Aufsteiger, die erste Saisonniederlage.

Dafür will man sich im letzten Heimspiel rächen. Die bereits geretteten Düsseldorfer lassen die Saison ohnehin locker austrudeln. Stolpergefahr: 5 Prozent

Der 34. Spieltag: Bayern gegen Frankfurt (Hin: 3:0): Was für eine Konstellation! Kovac, der letzte Saison Bayern mit 3:1 im Pokalfinale demütigte, könnte seinen ersten Meistertitel als Coach ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein verspielen. Für die Eintracht ist die letzte Partie womöglich entscheidend im Kampf um einen Champions-League-Platz. Stolpergefahr: 70 Prozent

Dortmund in Mönchengladbach (Hin: 2:1): Auch hier: Eine Ansetzung mit dem Prädikat besonders wertvoll. Gladbachs Ex-Trainer Lucien Favre will im Borussiapark den Titel feiern, Coach Dieter Hecking (Vertrag wird vorzeitig aufgelöst) sich mit der Eintrittskarte für die Königsklasse verabschieden. Die letzten sieben Duelle der beiden Borussen gewann Dortmund. Stolpergefahr: 60 Prozent