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Daniel Geismayr ist Vizeweltmeister

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Daniel Geismayr von Centurion Vaude gewinnt bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft die Silbermedaille
Veröffentlicht:17.09.2018, 17:57

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Daniel Geismayr vom Meckenbeurer Team Centurion Vaude hat seinen Status als einer der weltbesten Mountainbiker eindrucksvoll untermauert. Bei der Weltmeisterschaft im Marathon in den Dolomiten wurde der Vorarlberger Zweiter hinter dem neuen Weltmeister Henrique Avancini aus Brasilien . Im Vorjahr war Geismayr bei der WM in Singen Dritter geworden. Nach Platz zwei in diesem Jahr ist sein Ziel für die kommende Weltmeisterschaft eigentlich schon klar.

Für Centurion Vaude starteten zudem noch Jochen Käß und Markus Kaufmann in Italien. An den Drei Zinnen wartete auf die Mountainbiker des KJC Ravensburg eine knallharte Strecke – die wohl anspruchsvollste bisher. 102 Kilometer lang war die WM-Strecke, mehr als 4200 Höhenmeter sollten dafür sorgen, dass nur die stärksten Fahrer vorne landen. Und so kam es dann auch. Geismayr war für viele einer der Favoriten auf den Sieg, allerdings gab es noch etliche andere Anwärter auf die Medaillen und das Regenbogentrikot.

Rund 180 Fahrer starteten in Auronzo di Cadoro. Eine Gruppe von 20 Topfahrern fuhr mit hohem Tempo in den ersten langen und steilen Anstieg mit 800 Höhenmetern und distanzierte gleich das Verfolgerfeld. „Ich habe mich schon am ersten Berg richtig gut gefühlt“, meinte Geismayr. Der Dornbirner war von Beginn an vorne mit dabei, Käß und der Meckenbeurer Kaufmann lagen in der Gruppe dahinter. Beide deutschen Centurion-Vaude-Fahrer hatten etwas Pech, als sie in der Startphase durch einen Sturz aufgehalten wurden. Die Spitzengruppe vorne verkleinert sich derweil stetig und nach der Hälfte des Rennens setzten sich der spätere Weltmeister Henrique Avancini (Brasilien), Geismayr (Österreich) und Hector Paez (Kolumbien) ab. „Ich habe mich anfangs etwas zurückgehalten, weil ich wusste, dass ich jedes Korn bis zum Schluss aufbewahren musste“, sagte Geismayr.

Schnell war klar, dass diese drei Sportler das Rennen machen werden. Während Geismayr wohl der Stärkste am Berg war, schloss der Crosscountry-Spezialist Avancini die kleinen Lücken bergab immer wieder locker. „Einmal wurde es kritisch, als ich aus dem Pedal gerutscht bin und durchs Bachbett gefahren bin“, sagte Geismayr. Das nutzten Avancini und Paez und fuhren etwas davon. „Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, dieses Loch wieder zu schließen.“ Das Finale war spannend. Nach mehr als fünf Stunden Fahrzeit und etlichen Bergen entschied der Sprint über den WM-Titel. Der brasilianische Profi sicherte sich Gold mit 1,8 Sekunden Vorsprung vor Geismayr. „Bis auf die letzten fünf Kilometer hat es echt gut gepasst“, klang beim Österreicher doch ein bisschen Enttäuschung über den verpassten Titel mit.

Zufriedener Teamchef

Käß und Kaufmann erreichten die Ränge 27 sowie 30 und waren nicht ganz zufrieden mit ihrem Rennen. Während Käß eine gute Vorbereitung und auch einen guten Start hatte („Die ersten 45 Kilometer liefen nach Plan“), verkrampfte bei ihm zunehmend der Rücken und dann auch die Beine. Kaufmann war schon in der Vorbereitung gehandicapt – sein Start war fraglich. „Meine Ansprüche sind zwar andere, aber eine WM und im Nationaltrikot zu fahren ist dann doch irgendwo immer besonders“, sagte Kaufmann. Centurion-Vaude-Teamchef Richard Dämpfle war voll zufrieden mit seinen Fahrern. „Einfach sensationell. Wir haben unseren Status als eines der weltbesten Marathonteams dieses Jahr sogar ausgebaut. Landesmeister in Österreich und Vize in Deutschland, die Transalp ein sechstes Mal gewonnen. Und jetzt Vizeweltmeister. Die logische Konsequenz für 2019 sollte klar sein ...”