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Hospitalwald

Strategie: Douglasie soll die Fichte zum Teil ersetzen

Riedlingen / Lesedauer: 2 min

Betriebsplan für Stadt- und Hospitalwald 2013 bis 2022 – Gemeinderat begutachte die Waldgebiete vor Ort
Veröffentlicht:29.04.2013, 18:25

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Es war am Freitag eine Gemeinderatssitzung der besonderen Art. Eine die nur alle zehn Jahre stattfindet: Der Gemeinderat war aufgerufen, über die Grundausrichtung in im städtischen und im Hospitalwald für das kommende Jahrzehnt zu entscheiden. Dazu war er nach einer Einführung im Ratssaal bis in den Abend im Wald unterwegs, zuerst in Möhringen hernach auf dem Tautschbuch. Am Ende standen die Beschlüsse fest. Ein Baustein: Der Trend geht weg von der Fichte und hin zur Anpflanzung von Lärchen und Douglasien.

Langfristiges Planen

Gerüstet für den Waldbegang wurden die rund 15 Gemeinderäte durch die Fakten und Informationen am morgen im Sitzungssaal. Forstdirektor Peter Jansen verwies darauf, dass in Deutschland der Wald seit 118 Jahren sehr planmäßig bewirtschaftet werde. Waldbewirtschaftung sei langfristig angelegt.

Ulrich Wenzel vom Freiburger Unternehmen unique hat den Stadt- und den Hospitalwald unter die Lupe genommen. Wenzel bescheinigte den beiden Revierförstern Bernadette Jochum (Hospitalwald) und Ottmar Jochum (Stadtwald) in seiner Bilanz eine gute Arbeit. Er sagte allerdings auch vorneweg, dass er noch kaum zwei Wälder in direkter Nachbarschaft erlebt habe, die aus betrieblichen Gesichtspunkten so gegensätzlich seien. Denn während der Hospitalwald vornehmlich gute Bedingungen für den Forst aufweist, ist dies im Stadtwald deutlich weniger gegeben. Das lässt sich auch an Zahlen festmachen: Während im Hospitalwald in den vergangenen zehn Jahren rund 1,2 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet wurde, waren dies im Hospitalwald rund 393000 Euro. oder anders ausgedrückt: Der Aufwand um einen Euro zu erwirtschaften lag beim Stadtwald bei 0,76 Euro, im Hospitalwald bei 0,50 Euro.

Derzeit ist im Stadtwald mehrheitlich die Buche zu finden (45 Prozent), die Fichte macht noch 30 Prozent aus und Bergahorn und Esche jeweils acht Prozent. Doch die Fichte sei für diese Boden im Stadtwald nicht sehr geeignet. Auch die Auswirkungen der Klimaerwärmung machen der Fichte zu schaffen. Daher schlug Wenzel, in Abstimmung mit Jansen, vor, für die nächsten zehn Jahre verstärkt Douglasie und Lärchen einzubringen, die bislang im Stadtwald nicht zu finden sind.

Eine ähnliche Vorgehensweise wurde im Hospitalwald vorgeschlagen. Die Fichte soll ebenfalls durch Douglasie, Lärche oder Tanne ersetzt werden wo möglich. Der Nadelholzanteil soll gehalten werden.

Welche Vermarktungschancen denn für Douglasie bestehen, so die Nachfrage aus dem Gremium. Jansen betonte, dass „da Potential dahinter stecke“: Der Erlös liege derzeit um zehn Euro höher als bei der Fichte