Stadtspitze

Trossingen will sparen

Trossingen / Lesedauer: 2 min

Trossingen will sparen
Veröffentlicht:26.07.2011, 18:10

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Es war kein leichtes Unterfangen, dem sich die Stadtspitze und der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung gestellt haben: Möglichst viel im Haushalt 2012 einsparen, ohne einen Investitionsstau zu verursachen. Bürgermeister Dr. Clemens Maier gab dann auch zu bedenken: „Alles was wir heute von der Liste streichen, ist nur geschoben und holt uns wieder ein.“

Dass es keine Alternative zum Rotstift gibt, machte Kämmerer Erwin Link deutlich. Würden alle Projekte, die auf der Wunschliste von Verwaltung und Gemeinderat stehen umgesetzt, müsste Trossingen eine Netto-Neuverschuldung von 2713300 Euro hinnehmen. „Eine solche Belastung verkraftet der Haushalt aber nicht. Auch die Tilgung wäre nicht zu erwirtschaften. Die Rechtsaufsichtsbehörde würde einen solchen Kredit voraussichtlich nicht genehmigen.“

So kämpften sich Bürgermeister, Kämmerer, Hauptamtsleiter und Gemeinderäte gemeinsam durch eine lange Liste geplanter Projekte und diskutierten über mögliche Einsparpotentiale. Bürgermeister Dr. Clemens Maier unterschied dabei die Kategorien: schieben, streichen und diskutieren. Da der verbindliche Haushaltsplan erst im Herbst aufgestellt wird, könne über strittige Punkte auch dann noch abschließend beraten werden. Ein solcher Punkt ist der geplante Sonnenschutz für die Realschule. Während der Bürgermeister diese Investition gerne auf ein anderes Haushaltsjahr geschoben hätte, protestierte Gustav Betzler (Freie Wähler): Die Sonne kommt in die Schule rein, aber durch die neue Wärmedämmung nicht mehr raus. Es ist dort viel zu heiß.“

Ebenfalls die Ausgaben der Schulen im Blick hatte Clemens Henn (CDU): „Jedes Jahr haben wir die Medienausstattung des Gymnasiums auf dieser Liste. Dieses Mal mit 9000 Euro. Die müssen dort eine wirklich extrem tolle Ausrüstung mittlerweile haben.“ Ob die Schule das Geld nun wirklich braucht, soll bis Herbst geklärt werden.

Die größte Einsparung wollen Räte und Verwaltung am Konzerthaus vornehmen. Eigentlich sollte dieses in zweiten Bauabschnitt für 1 Million Euro fertiggestellt werden. „Aber das ist nicht umsetzbar“, sagte Bürgermeister Maier. Um wenigstens in kleinen Schritten voran zu kommen, sollen nun 50000 Euro für den Brandschutz eingestellt werden.

Während bei einigen Punkten noch Diskussionsbedarf herrschte, signalisierten doch alle Beteiligten einen großen Sparwillen. Bis zum Herbst wird Kämmerer Erwin Link nun den Investionsplanung aktualisieren. Am Ende der Sitzung konnte er verkünden: „Wir haben immerhin schon 992000 Euro gestrichen.“