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Hochschulprojekt

Ministerium fördert Biberacher Hochschulprojekt

Biberach / Lesedauer: 2 min

Ministerium fördert Biberacher Hochschulprojekt
Veröffentlicht:03.04.2012, 21:40

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Mit einer Fördersumme von rund 840000 Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden fünf Jahren die Hochschule Biberach. Das Geld ist für Maßnahmen vorgesehen, die Studienanfängern ohne gymnasiales Abitur den Einstieg in Ingenieurstudiengänge erleichtern sollen.

Gedacht sind die Fördermittel für Absolventen des ein- oder zweijährigen Berufskollegs sowie Handwerksgesellen, die auf der Fachoberschule die Fachhochschulreife erworben haben. Gerade diesen Gruppen fehle oft die nötige Kompetenz im Bereich Mathematik und Physik, um erfolgreich in ein Ingenieurstudium zu starten, sagt Norbert Büchter , Prorektor und Professor für Mathematik und Baustatik an der Hochschule Biberach. Seiner Erfahrung nach sei dies nicht selten sogar der Grund für ein Scheitern des Studiums.

Weil Handwerksmeister und Techniker, die ein Studium der Ingenieurwissenschaften aufnehmen wollen, häufig lange Zeit keinen Umgang mehr mit wissenschaftlicher Mathematik hatten, sollen auch sie vom Förderprogramm profitieren. „Dieser Personenkreis ist für uns sehr wichtig, weil er berufspraktisches Know-how aus verschiedenen Richtungen an die Hochschule mitbringen“, sagt Büchter.

Um den betreffenden Studienanfängern den Einstieg in die Mathematik und Physik der Ingenieure zu erleichtern, hat die Hochschule zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Mathematikerin Sabrina Grimm und Physiker Daniel Zügel werden die Einsteiger in ihrem ersten Studienjahr begleiten. Neben klassischem Unterricht in Tutorien werden Seminare in Kleingruppen angeboten. Dort sollen Themengebiete unter Anleitung selbständig erarbeitet und diskutiert werden. Auch Sachmittel sollen angeschafft werden um die Arbeit zu erleichtern. Neben zusätzlichen Computern und moderner Präsentationstechnik sollen auch Algebra-fähige Taschenrechner angeschafft werden.

Die Attraktivität der Hochschule wächst dadurch nach Ansicht von Büchter. Er vermutet, dass beim bezeichneten Klientel die Angst vor dem Umgang mit der Mathematik manchen von einem Studium anschreckt. „Jetzt bekommen diese Personen in den kritischen Fächern noch bessere Unterstützung, als das bisher möglich war“, sagt Büchter. Gleichzeitig verweist er auf die Vorteile in anderen Bereichen, die berufserfahrene Praktiker ins Studium mitbringen. Davon profitiere nicht nur die Hochschule, sondern auch andere Studenten.

Zwar hat die Hochschule auch bisher schon mathematische Vorkurse vor Semesterbeginn angeboten, diese waren im Umfang aber auf wenige Wochen begrenzt. Mehr als ein Auffrischen bestehender Kenntnisse war dadurch kaum möglich.