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Weltspitze

Anna-Maria Wagner hält mit der Weltspitze mit

Düsseldorf / Lesedauer: 3 min

Judoka aus Ravensburg wird Zweite beim Grand Slam in Düsseldorf – Sieg gegen Olympia-Zweite
Veröffentlicht:26.02.2019, 12:36

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Nur die Weltmeisterin von 2017 ist beim Judo-Grand-Slam in Düsseldorf besser gewesen als Anna-Maria Wagner. Die Judoka des KJC Ravensburg überzeugte bei ihrem Heimturnier – sie wohnt in Köln – und sorgte im Kampf um das Olympiaticket 2020 in Tokio für ein Spitzenergebnis.

9000 Zuschauer verfolgten die Kämpfe des Grand Slam an drei Tagen im ISS Dome in Düsseldorf – das war eine Rekordkulisse. Zudem gab es auch einen Teilnehmerrekord. Athleten aus 93 Nationen waren in Düsseldorf am Start. Der Grund ist klar: Für die besten Judokas der Welt geht es in diesem Jahr um die Tickets für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dafür müssen die Kämpfer in der Weltrangliste unter die ersten 18 kommen. Da der Deutsche Judobund in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm einen Startplatz hat, kämpft Anna-Maria Wagner gegen Luise Malzahn um das Ticket für Japan. Malzahn hatte mit Platz zwei beim Grand Slam in Paris vorgelegt, dort hatte Wagner gesundheitlich angeschlagen gefehlt. Mit Platz zwei in Düsseldorf hat sie nun nachgelegt. „Das war ein unglaublicher Tag für mich“, freut sich die Ravensburgerin.

Siege gegen Top-Kämpferinnen

Am Start in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm waren 32 Teilnehmerinnen, darunter eben die Sportsoldatin und Bundeskaderathletin vom Olympiastützpunkt in Köln . Unter Wagners größten Fans in Düsseldorf waren Vater Remo Wagner und ihre Heimtrainerin Christa Hoffmann vom KJC Ravensburg. Im Vorrundenpool C gewann Anna-Maria Wagner zunächst gegen die Weltranglisten-Zehnte Kaliema Antomarchi aus Kuba und dann gegen Yahima Ramirez aus Portugal. Nach dem Erfolg über Natalie Powell aus Großbritannien hatte die KJC-Athletin den Poolsieg geschafft. Ihre deutsche Rivalin Malzahn gewann im Pool D in der ersten Runde gegen die Italienerin Giorgia Stangherlin, verlor dann aber früh gegen Antonina Shmeleva aus Russland.

Im Halbfinale traf Anna-Maria Wagner auf die Weltranglisten-Neunte Audrey Tcheumeo aus Frankreich. Gegen die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro hatte Wagner bis dahin noch nie gewonnen. „Erstmals gegen sie zu gewinnen war ein Topgefühl“, meint Wagner. Im Finale stand die 22-Jährige der Weltmeisterin von 2017 und Weltranglisten-Sechsten Mayra Aguiar aus Brasilien gegenüber. Im Finalkampf in Düsseldorf war Wagner die Aktivere, erzielte aber keinen zählbaren Vorteil. Zwölf Sekunden vor Schluss gelang Aguiar die entscheidende Wazaari-Wertung durch eine große Außensichel. „Natürlich hätte ich gerne Gold geholt, aber ich habe das Beste rausgeholt und kann stolz auf meine Leistung sein“, sagt Wagner. „Ich habe Gegnerinnen aus den Top Zehn der Weltrangliste geschlagen.“ Durch Platz zwei beim Grand Slam hat sich die Ravensburgerin in der Weltrangliste wieder auf Platz 13 verbessert, sie liegt direkt hinter Malzahn. In der eigenen Olympia-Rangliste ist Malzahn mit 1061 Punkten Neunte, Wagner (981) ist Elfte.

Auf die Ranglisten schaut Wagner aber gar nicht regelmäßig. „Es ist zu früh, um sich verrückt zu machen“, meint sie. „Bei Turnieren sehe ich ja eh, wo ich stehe.“ Der nächste Wettkampf für Wagner ist der Grand Prix in Marrakesch in Marokko vom 8. bis 10. März. Dort will sie wieder ganz vorne mitmischen. Dass sie es kann, hat sie in Düsseldorf gezeigt. „Sie hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, die Weltspitze zu schlagen“, lobte auch Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa die Silbermedaillengewinnerin. Nach dem Wettkampf in Marokko geht es direkt weiter zu einem zweiwöchigen Trainingslager nach Japan.