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Sieg

Wahnsinn: Heidenheim steigt nach dramatischem Finale auf

Regensburg / Lesedauer: 3 min

Das Siegtor fiel in der 9. Minute der Nachspielzeit. Heidenheim steigt in die 1. Bundesliga auf, der HSV muss in die Relegation gegen Stuttgart.
Veröffentlicht:28.05.2023, 17:38

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Es war angerichtet für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Ein Sieg vorausgesetzt, um nicht von der Partie des Hamburger SV abhängig zu sein, und der Sprung in die Bundesliga sollte werden. Und er wahr, dramatisch. In der Nachspielzeit traf Tim Kleindienst zum 3:2 für den FCH nach zwischenzeitlichem 0:2.

Heidenheims Trainer Frank Schmidt vertraute der Aufstellung, die sich in der vergangenen Woche bereits mit 1:0 gegen den SV Sandhausen durchgesetzt hatte. Ohnehin standen dem Trainer-Dauerbrenner an diesem letzten Spieltag alle seine Akteure zur Verfügung, einzig Nachwuchsstürmer Elidon Qenaj befindet sich nach seinem Kreuzbandriss noch im Aufbau. 5000 Fans aus Heidenheim waren mit ins rund 250 Kilometer entfernte Regensburg gefahren, um Ihre Mannschaft zum größten Triumph der Vereinsgeschichte zu peitschen.

Als in der achten Minute Jahn-Stürmer Prince Osei Owusu freistehend am stark reagierenden FCH-Schlussmann Kevin Müller scheiterte, da führte Hamburg bereits mit 1:0 in Sandhausen, Heidenheim war zu diesem Zeitpunkt auf den Relegationsplatz abgerutscht. Man merkte den Kickern von Frank Schmidt die Nervosität an, vor allem in der Offensive fanden diese nur in Ansätzen statt. In der 29. Minute dann war es Tim Kleindienst, der mit einem Distanzschuss ein erstes offensives Zeichen setzte. Der Ball strich hauchzart am linken Pfosten vorbei.

Zur Pause brachte Schmidt für den schwachen Jan Schöppner mit Stefan Schimmer einen zusätzlichen Stürmer und gleich schien das Spiel der Gäste stringenter nach vorne zu funktionieren. Doch es kam anders: Nach einer Ecke schraubte sich Owusu am höchsten und köpfte zur Regensburger Führung ein (51.). Jetzt kam es knüppeldick für den FCH. Zunächst musste Lennard Maloney verletzungsbedingt vom Feld (54.), dann war plötzlich wieder Owusu zur Stelle - 2:0 (56.).

Benedikt Saller trieb den Ball zuvor ungestört in die Heidenheimer Hälfte und sah seinen Kollegen im Zentrum. Nur zwei Minuten später dann schloss Schimmer im Strafraum ab, jener Saller dann bugsierte das Leder in die eigenen Maschen zum 2:1. Dass das Spiel so an Fahrt aufnehmen würde, war angesichts der ersten Hälfte nicht unbedingt zu erwarten. Wobei, Spektakel können diese beiden Teams, das Hinspiel endete bereits 5:4. Zuvor musste schon Florian Pick verletzt vom Feld (35.).

Auf der Linie geklärt

Die Heidenheimer erhöhten nun den Druck, Kleindienst kam im Strafraum an den Ball, seinen Schuss aus der Drehung aber parierte Jonas-Kurt Urbig (63.). Kurz darauf verzog Schimmer knapp (73.). Kurz vor dem Ende hatte der FCH noch einmal die Mega-Chance und zwar doppelt. Kapitän Patrick Mainkas Versuch aus etwa sechs Metern wurde abgewehrt, dann kam der Ball zu Jonas Föhrenbach, der aus ähnlicher Position an Urbig scheiterte (86.).

Die anschließende Ecke brachte ebenfalls Gefahr: Mainka war per Kopf dran, doch wieder war es ein Regensburger, der auf der Linie klärte (87.). Dann brach die 90. Minute an und das Unparteiischen-Gespann zeigte die Nachspielzeit an: elf Minuten. Kurz darauf wurde der nur noch stürmten Mainka im Strafraum gelegt, Strafstoß. Der Ex-Regensburger Jan-Niklas Beste legte dich das Leder zurecht und traf zum 2:2 (90.+2). Das Spiel in Hamburg war bereits abgepfiffen, viel spannender hätte es nicht laufen können.

Dann brachte Beste den Ball nochmal in die Mitte. Am zweiten Pfosten lauerte Tim Kleindienst, der die Ruhe bewahrte und zum 3:2 traf (90.+5). Danach gab es kein Halten mehr, ein großes Polizeiaufgebot sorgte dafür, dass die Heidenheimer Fans in ihrer Ekstase nicht den Platz stürmten. Betreuer, alle Heidenheimer des Innenraums waren plötzlich auf dem Platz. Heidenheim war in diesem Moment in der Bundesliga.