Die Probleme fangen beim VfB jetzt erst an
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Lange hatte es sich nach der Niederlage gegen Union Berlin angedeutet, um 17.39 Uhr war es offiziell soweit: Pellegrino Matarazzos Zeit beim VfB Stuttgart ist nach 100 Pflichtspielen beendet. Die Entscheidung ist konsequent, da alle Lösungsansätze, die der Trainer in den vergangenen Wochen aufbot, ohne Wirkung versandeten. Egal ob Spiel und Spaß oder liebevolle Strenge, zum ersten Saisonsieg konnte er seine Schützlinge nicht treiben. So branchenüblich und nachvollziehbar die Entscheidung auch ist, so groß ist auch die Frage, wie es nun besser werden soll. In ihren Abschiedsworten ließen die Bosse durchklingen, wie schwer ihnen die Trennung vom Aufstiegstrainer gefallen ist, doch hoffen sie darauf, durch diese Veränderung „eine Trendwende herbeizuführen“.
Und genau hier wird es kompliziert. Das Freistellen eines Übungsleiters ist das eine, einen besseren Nachfolger zu präsentieren die andere Seite des Geschäfts. Dass der VfB eine Aura-Lösung à la Xabi Alonso aus dem Hut zaubert, die allein durch Anwesenheit Euphorie entfacht, ist nicht wahrscheinlich. Egal ob ein Adi Hütter, Domenico Tedesco oder selbst den VfB-Legenden Joachim Löw und Jürgen Klinsmann – allen haftet ein Makel des Scheiterns an. Die verunsicherte Truppe braucht schleunigst einen Motivator, der sofort Ergebnisse liefert. Doch der Markt ist ausgedünnt. Der VfB vermeldete, „bezüglich eines Nachfolgers wurde noch keine Entscheidung getroffen.“ Es bleibt zu hoffen, dass dennoch längst zumindest Gespräche mit einem potenziellen Bessermacher geführt wurden.