Wie sich die Coronakrise bisher auf „seine“ und andere Federseegemeinden ausgewirkt hat, und was vermutlich noch auf die Kommunen, die Unternehmen und die Bürger zukommen wird, erläutert Ralf Kriz (im Runden Bild). Er ist Bürgermeister in Oggelshausen.
Abläufe verändern sich hin zur Online-Abwicklung
FEDERSEEGEMEINDEN/OGGELSHAUSEN - Das dörfliche Leben mit den in vielen Bereichen durch die Vereine organisierten Veranstaltungen sei auch in den Federseegemeinden coronabedingt fast zum Erliegen gekommen, sagt Ralf Kriz, Bürgermeister in Oggelshausen. Zwar seien einige Anlässe umorganisiert worden und es habe Angebote „To go“ gegeben. Aber vielen Bürgern fehle das regelmäßige Treffen mit Vereinsangehörigen und Freunden, ob das nun Feuerwehrproben, Sporttraining, Musik- und Chorproben oder andere regelmäßige Ereignisse angehe. Die Sozialkontakte seien ohne Vereinstreffen deutlich eingeschränkt.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Gemeinden bestehen laut Kriz einerseits in den erhöhten Aufwendungen rund um die Themen Desinfektion und Abstandhalten. „Oggelshausen hat nur für diesen Bereich Mehrausgaben von mittlerweile deutlich über 10 000 Euro zu tragen gehabt“, lässt Kriz wissen. Ein Teil dieser Aufwendungen seien durch pauschale Staatszuwendungen wieder ausgeglichen worden. Deutlich spürbarer würden die finanziellen Auswirkungen sich im kommunalen Finanzausgleich zeigen, welcher Haupteinnahmequelle der Gemeinde sei. „Neben den noch nicht endgültig absehbaren Gewerbesteuereinbrüchen und Verzögerungen ist nicht absehbar, wie sich die Coronapandemie auf die Beschäftigungssituation der Betriebe und Arbeitnehmer und damit auch auf die Einkommensteueranteile auswirkt.“ Diese wiederum flössen der Gemeinde zu einem bestimmten Schlüsselanteil innerhalb des Finanzausgleichs zu. „Wir müssen jedoch alle davon ausgehen, dass die größeren wirtschaftlichen Folgen sich erst in den kommenden Jahren ergeben.“ Viele Abläufe würden sich dahingehend ändern, dass sie nicht mehr in Form von Präsenz, sondern online abgewickelt werden.
Einen Teil seines Urlaubs hat Kriz heuer zu Hause verbracht. „Rund um den Federsee gibt es viele Orte, an denen man gerne verweilen kann.“ Etwa das Oggelshauser Skulpturenfeld oder die Anhöhe in Richtung Bahnstock mit dem Blick über den Federsee. „Hier bin ich besonders gern, da es eine der wenigen Stellen ist, von denen aus man den See und die Randbereiche überblicken kann“, sagt der Oggelshauser Rathauschef. Seine Freizeit verbringt er in Zeiten von Corona gerne zu Hause bei der Pflege des Grundstücks. Kristina Schmidl