Essingens katholisches Kinderhaus St. Christophorus vergrößert sich auf vier, bald sogar auf fünf Gruppen. Der Neubau dafür soll bis zum 10. September fertiggestellt sein. Mit dem neuen Kindergartenjahr wird fortan außerdem ein Mittagessensangebot eingerichtet.ESSINGEN - Freundlich rot mit hölzernen Partien und einem hellen verglasten Eingangsbereich – so präsentiert sich die neue Ergänzung zum bisherigen Kindergartengebäude des katholischen Kinderhauses St. Christophorus in Essingen. Noch wird eifrig getüftelt, bis zum 10. September soll aber alles fertiggestellt und bereit für die Kinder sein.Begonnen wurde mit dem Bau im Oktober vergangenen Jahres, nachdem die Geburtenzahlen in der Gemeinde Essingen in den Vorjahren drastisch gestiegen waren. „Da mussten wir reagieren und anbauen. Deswegen ging das jetzt auch so schnell“, erklärt Uwe Fänger, Mitarbeiter beim Essinger Bauamt.
Der bisher zweigruppige Kindergarten wird durch den Bau um zwei weitere Gruppenräume mit je eigenem Schlafraum ergänzt. Eine Küche mit einem Bereich für die Essensausgabe ermöglicht es fortan, Mittagessen warmzuhalten und zu verteilen. Kleine ausziehbare Podeste erlauben es den Kindern außerdem, bei Kochprojekten selbst Hand anzulegen. Daneben wurde auch das Team nicht vergessen. Ein Besprechungsraum und eine kleine Küche für die Erzieherinnen erhöhen deren Komfort. Eigene Materialräume für jede Gruppe, ein Trockner als Ergänzung zur bestehenden Waschmaschine und eine Dusche erleichtern obendrein die tägliche Arbeit mit den Kindern.
Mit drei der Gruppen wird im St. Christophorus Kinderhaus nach dem offenen Konzept gearbeitet. Das heißt, die Kinder dürfen nach ihren Bedürfnissen entscheiden, wo und mit wem im Haus sie spielen möchten. Für die jüngsten Kindern ab einem Jahr ist eine Nestgruppe angedacht, in der sie die Möglichkeit haben, in einem kleinen Rahmen anzukommen und selbst zu entscheiden, wann sie ins offene Angebot wechseln.
Durch das offene Konzept sollen Freundschaften über die Gruppen hinaus ermöglicht werden – auch über die beiden Häuser hinweg. Baulich unterstützt wird das durch die Dorfstraße, wie der Flur getauft wurde. Sie verbindet das alte mit dem neuen Gebäude und ist gleichzeitig als Bobbycar-Rennstrecke für die Kids gedacht.
Ein weiteres ähnlich fantasievolles Element, das Kinderaugen zum Leuchten bringen soll, findet sich im ersten Stockwerk neben der Feuerleiter. Hier wurde eine Rutsche installiert, die zum Vergnügen genutzt werden darf. „Ein Highlight“, findet Uwe Fänger und lobt dazu liebevolle Details wie die Wiederaufnahme der Außengestaltung mit Holzelementen und rötlichen Tönen im Inneren.
Vorab sei Architekt Mathis Tröster mit dem Kindergartenträger, der katholischen Kirchengemeinde Essingen, und Leiterin Andrea Klett ins Gespräch gegangen. In der Ausgestaltung habe ihm der Gemeinderat dann, wegen bekannt guter Qualität, freie Hand gelassen. „Das ist für einen Architekten natürlich hilfreich“, weiß Fänger.
Technische Eckdaten wie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Vorrichtung für einen Anschluss ans Nahwärmenetz wurden ebenfalls eingerichtet. Sobald dieses fertigentwickelt ist – voraussichtlich 2022 – wird darauf umgestellt werden.
Bis dahin soll im nächsten Jahr nun auch noch das alte Kindergartengebäude saniert werden. Unter anderem eine weitere, fünfte Gruppe soll in diesem Zuge entstehen. Insgesamt 2,75 Millionen Euro sind für die beiden Gebäude einkalkuliert. „Diese Summe werden wir auch voll ausschöpfen“, ist sich Fänger sicher. SARAH PIRKER