Die Lage von Tuttlingen an der sog. Schweizer Straße, einer Hauptverkehrsverbindung zwischen Süddeutschland und der Schweiz, begünstigte die Gründung von zahlreichen Gasthöfen in der Stadt.TUTTLINGEN - Viele dieser Gasthöfe brauten ihr eigenes Bier, und so gab es um 1889 rund 42 Gastronomiebetriebe mit eigener Brauerei, die einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Tuttlingen darstellten.
Die Brauerei, die zur Gaststätte „Schweizerhof“ gehörte, wurde im Jahr 1878 von Georg Kaufmann gegründet. Zum gesamten Areal der Brauerei, das zwischen Kronen-, Burg- und Schützenstraße lag, gehörten auch die Brauereiwirtschaft „Zur Burg“ sowie die „Schweizerhofhalle“, die zunächst als Wirtschaftsraum und später als Kino genutzt wurde.
Zur Versorgung der Brauerei wurde 1884 die Malzfabrik errichtet. Diese brannte im August 1945 vollständig aus, nur die Außenmauern blieben erhalten. Nach dem Wiederaufbau wurde die Malzfabrik bis Ende der 60er Jahre weiter betrieben.
Das Gebäude wurde 1976 von der Familie Mattes von den Nachfahren des Gründers Georg Kaufmann erworben. Bis zum Abbruch Ende Oktober 2018 wurde das Gebäude für die Produktion medizintechnischer Geräte genutzt. (PM)