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Socialbit: Bildwörterbuch für das iPhone

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Socialbit: Bildwörterbuch für das iPhone
Veröffentlicht:20.05.2012, 12:15

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Nicht nur Urlauber kennen das Problem. Egal, wie gut man eine Fremdsprache beherrscht, irgendwann kommt der Punkt, wo der Gesprächspartner hilflos mit den Schultern zuckt. Doch ob in Russland, Spanien oder den USA – bei dem von der Markdorfer Firma Socialbit entwickelten Programm für das Bildwörterbuch „Point it“ genügt ein Fingerzeig aufs Handy, um auf der ganzen Welt verstanden zu werden. Möglich macht dies eine so genannte App, die die Firma Socialbit aus Markdorf (Bodenseekreis) im Auftrag des Dieter Graf Verlages entwickelt hat. Statt einen Begriff zu übersetzen, enthält das Bildwörterbuch die entsprechenden Fotos und wird damit in jedem Land zum praktischen Reisebegleiter. Denn Spiegelei, Doppelbett oder Sonnenschirm sehen überall gleich aus.

Neben verschiedenen Internetseiten hat das 2010 gegründete Unternehmen bisher knapp 50 Apps für so genannte Tablets wie das IPad oder für Smartphones wie das IPhone entwickelt. Zu den Kunden gehören unter anderem Mercedes Benz, Smart und der Paketdienstzulieferer DHL. Dessen Kunden bekommen mit dem in Markdorf entwickelten Dienst Twittrace per Twitter mitgeteilt, wo sich ihr Paket gerade befindet. Die Markdorfer Entwickler haben das Projekt in Eigeninitiative auf den Markt gebracht. „Vor etwa einem Jahr ist DHL auf uns zugekommen. Inzwischen kooperieren wir“, erklärt Thomas Kekeisen . Der 22-Jährige ist Geschäftsführer und neben Adrian Thoma (28) und Christoph Bertsch (36) einer der drei Gesellschafter.

Die Geschäfte laufen gut. „Für die nächsten zwei Monate sind wir voll ausgelastet“, sagt Kekeisen. Zehn Leute arbeiten in dem Büro über den Dächern von Markdorf. Seit kurzem ist die Firma auch Ausbildungsbetrieb. Im April hat der erste Lehrling seine Ausbildung als Fachinformatiker dort angefangen. Bis 2016 könnte das Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter auf 20 verdoppeln, schätzt Kekeisen.

„Der IT-Markt boomt. Alle wollen was auf Facebook machen und Apps haben. Es gibt fast schon zu viele“, glaubt der 22-jährige Geschäftsführer. „Dadurch finden einen die Nutzer nicht mehr so leicht.“ Allerdings sei die Qualität oft nicht sehr gut. „Wenn man eine gute Idee auch gut umsetzt, hat man immer noch gute Chancen.“ Auch das schnelle Wachstum stellt die jungen Existenzgründer vor Herausforderungen. Das Team wächst schneller als die Strukturen. Zudem sei es in Markdorf nicht ganz einfach genügend gute Leute zu finden. „Es gibt zwar ein paar Cracks, aber die arbeiten schon hier“, so der Fachinformatiker.

Nach bescheidenen Anfängen haben sich die Umsätze zwischen 2010 und 2011 auf 150.000 Euro verzehnfacht. In diesem Jahr wollen die IT-Unternehmer die Umsätze auf 300.000 Euro verdoppeln. Doch am Geld soll keine gute Idee scheitern. „Wir machen auch Sachen, weil wir es cool finden, und nicht, weil es sich sofort rechnet“, sagt Kekeisen. Schließlich wisse man nie, welche Idee als nächstes explodiert. Und weshalb sollte die nächste große IT-Idee, the next big thing, wie es in der Szene heißt, nicht ausgerechnet aus einer kleinen Firma aus Markdorf kommen? Instagram habe schließlich auch nur ein Dutzend Mitarbeiter gehabt, als Facebook im April mitteilte, die Fotoanwendung für eine Milliarde Dollar übernehmen zu wollen.