Weißwurstfrühstück

Weißwurstfrühstück auf Wolken

Westerheim / Lesedauer: 3 min

Lee Mayall Überraschungsgast beim Weißwurstfrühstück auf Adventure-Golf-Platz
Veröffentlicht:26.08.2018, 16:44
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Das Street-Live-Trio hat am Sonntagmorgen mit seiner Gute-Laune-Musik den Regen in Westerheim vertrieben. Die Sonne kam raus und die Musiker konnten sich über ein großes Publikum freuen. Jeder Stuhl war umkämpft auf dem Adventure-Golf-Platz. Kein Wunder: Die Atmosphäre beim Weißwurstfrühstück im Grünen war super, besser konnte man diesen Vormittag kaum verbringen – ein Höhepunkt der Alb-Live-Konzertreihe.

Diese hat sich als kleine, aber feine Reihe hochkarätigen Besetzungen weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Treibende Kraft ist Bassist Steffen Knaus aus Magolsheim, ein international gefragter Bassist mit Kontakten zu außergewöhnlichen Instrumentalisten in ganz Europa.

Dazu gehört auch „Sax Machine“ Lee Mayall aus London, der jetzt in Heidenheim lebt und am Sonntag das Trio als Überraschungsgast zum Quartett ergänzte. Der Top-Solist ist ein virtuoser Musiker mit einem überschäumenden Temperament, unter anderem bekannt von seinen Auftritten mit der Tonite Band im Laichinger Cafe Deli. Dort legte er sich mit seinem Sax sogar auf den Boden, um im Liegen aus vollem Rohr weiter zu blasen (wir berichteten). Am Sonntag konnte man ihn von einer ganz anderen Seite erleben: Lässig und sanft spielte er seine Einlagen und ließ seine Zuhörer auf Wolken schweben – perfekt abgestimmt auf den Stil des Street-Live-Trios.

Sympathischen Humor

Das Markenzeichen des Trios ist eine unaufdringliche, aber konzertante „Hintergrundmusik“, die sich trotz aller Lässigkeit einem hohen musikalischen Anspruch stellt – mit bekannten Pop- und Rock-Songs ohne laute Verstärker – intensiv, aber entspannter gespielt als die Originale von Beatles, Elvis, Cream, Queen, Dire Straits, Sam Cook, Tom Petty oder Sportfreunde Stiller. So was geht nur mit einer hochrangigen Besetzung: Frontman Gerhard Schrode hat eine wunderbare Stimme, stark und weich zugleich. Er kann sie sehr gut an verschiedene Musikrichtungen anpassen. „Nebenher“ spielt er Gitarre und ist Moderater und Entertainer der Band. Mit seinem sympathischen Humor trifft zielsicher den Nerv des Publikums. Wie Mayall war auch Schrode schon mehrfach mit der Tonite Band im Deli zu erleben.

Last not least: Da fulminante Rhythmus-Duo mit Bassist Steffen Knauss und Manfred Fischer am Schlagzeug. Knauss gibt dem Trio eine besondere Note und eine musikalische Form. Wichtiger als Solo-Einlagen mit virtuosen Fingerübungen ist ihm die Atmosphäre, die er mit seiner Musik vermitteln will. Das kommt bei den Zuhörern bestens an. Nicht umsonst hat er bei seinen Alb-Live-Konzerten ein breites Stammpublikum erobert, das ihm die Treue hält – ebenso wie die Sponsoren aus der Region, darunter Firmen, Stiftungen und Privatpersonen.

Schlagzeuger Manfred „Hasi“ Fischer gehört ebenfalls zu den Top-Musikern der Region – lange Mähne, breite Schultern, starke Arme. Leidenschaftlich und ausgelassen kann er draufhauen, bis zur Erschöpfung. Zum Beispiel mit der Rock-Band „Rattle Snake“ aus Blaubeuren oder der „Feschtagsmusik“ von Nix-Wirt „Festl“ Hans Wild. Doch am Sonntag zeigte sich Hasi wie Mayall von seiner sensiblen Seite – mit filigran gespielten Tellern, Trommeln und Klingeln. Demnächst tritt er in Regensburg als Drummer der internationalen, englischen Blues-Rock-Band „Boneyard Dogs“ auf – vielleicht der Einstieg in eine andere Liga.

Bleibt zu hoffen, dass er, wie Steffen Knauss, Gerhard Schrode und Lee Mayall, der Region erhalten bleibt. Konzerte wie die aus der Alb-Live Reihe sind aus der Gegend nicht mehr wegzudenken. Zum Glück laufen die Vorbereitungen für 2019 bereits. Man darf gespannt sein.