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Trasse durchs Naturschutzgebiet

Wo die Bahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg verlaufen soll

Ulm / Lesedauer: 3 min

Mit dem Regionalverband Donau–Iller hat sich jetzt einer der wichtigsten Akteure positioniert. Und sich aus mehreren Gründen für eine der Varianten ausgesprochen.
Veröffentlicht:28.03.2023, 11:50

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Wo soll die künftige Bahntrasse der Neubaustrecke zwischen Ulm und Augsburg verlaufen? Noch ist diese Entscheidung nicht gefallen. Doch mit dem Regionalverband Donau–Iller hat sich jetzt einer der wichtigsten Akteure positioniert. Und sich aus mehreren Gründen für eine der Varianten ausgesprochen.

Vier Varianten sind derzeit noch im Rennen. Der Verlauf der geplanten Neubaustrecke zwischen Ulm und Augsburg erhitzt die Gemüter. Vor allem bei möglichen Anliegern der künftigen Strecke. Der Regionalverband Donau–Iller hat nun die Varianten genauer untersucht und sich bei einer Sitzung eindeutig für die Trassenvariante „violett“ ausgesprochen. Diese werde „nachdrücklich unterstützt“ heißt es einer Vorlage des Verbands. Als Alternative dazu werde die orangene Variante bevorzugt, diese sei jedoch „mit etwas höheren raumordnerischen Konflikten“ behaftet.

Länger aber verträglicher

Die violette Trasse hat die längste Fahrstrecke mit einer geplanten Fahrzeit von 26 Minuten. Zum Vergleich: Auf der schnellsten Variante (türkis) würden die Züge auf direktem Weg von Ulm nach Augsburg künftig nur noch 23 Minuten brauchen. Dennoch gebe es gute Gründe für die violette Trasse: Diese schneide aufgrund der Nähe zur bestehenden Schienenstrecke und der A 8 am besten ab.

Sowohl die Landwirtschaft als auch Wälder würden vergleichsweise weniger beansprucht als bei den anderen Varianten. Das gelte im Besonderen für die Option „an Bestandsstrecke“. Diese führt von Neu–Ulm Offenhausen bis nach Nersingen entlang der bestehenden Strecke und verläuft von dort aus weiter Richtung Osten entlang der A 8.

Vor allem auf dem Abschnitt zwischen Unterfahlheim und Leipheim sieht der Regionalverband aber ein „großes Konfliktpotenzial“. Hier überlagern sich unter anderem ein Naturschutzgebiet, ein Landschaftsschutzgebiet, ein FFH–Gebiet und ein geplantes Vorranggebiet für Naturschutz– und Landschaftspflege. Dennoch schneide die Variante „im Vergleich aller Varianten entlang der Bestandsstrecke am raumverträglichsten ab“.

So wichtig ist das Projekt

Im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ hat Markus Riethe, Direktor des Regionalverbands, noch einmal betont, welche Bedeutung das Schienenprojekt für die Region habe. Die Strecke von Paris bis Budapest sei die „europäische Ader und eine der wichtigsten Strecken Europas“. Die ganze Region profitiere von einem Ausbau. Auch für die „Stärkung des Nahverkehrs“ sei dieses Vorhaben „dringend notwendig“.

Die entscheidende Frage dürfte nun sein, ob die Planer beziehungsweise am Ende der Deutsche Bundestag den Vorschlägen des Regionalverbands folgen. Markus Riehte hält dies durchaus für wahrscheinlich. „Wir sind einer der maßgeblichen Träger öffentlicher Belange für das Raumordungsverfahren“, betont er. Auch bislang habe der Verband bereits „sehr eng“ mit der Deutschen Bahn zusammengearbeitet.

Nächste Schritte

Im Februar hat die Bahn die nötigen Unterlagen eingereicht, um ein Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Schwaben einzuleiten. Der Regionalverband rechnet nach eigener Aussage mit einem Beginn des Verfahrens im April. Ein Zeitraum für den Baubeginn ist dagegen noch völlig offen.