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„Awaking Passion“

Warum dieser Ulmer Gin eigentlich ein Zufallsprodukt ist

Ulm / Lesedauer: 3 min

Eduard Unser war vorher überhaupt kein Gin-Trinker. Wie ein Geschenk ihn zum Gin-Macher machte und wie er mit „Awaking Passion“ Gutes tun will.
Veröffentlicht:21.11.2023, 05:00

Von:
  • Philip Hertle
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Gin-Liebhaber aus Zufall: So könnte man den Ulmer Eduard Unser beschreiben. Vor gut vier Jahren bekam er von einem Freund ein Gin-Set geschenkt ‐ mit dem er zunächst nicht viel anzufangen vermochte.

Doch das dazugehörige Buch habe seine Gin-Leidenschaft entfacht, sagt er heute. Seit einem Monat gibt es nun seinen eigenen Gin „Awaking Passion“ zu kaufen ‐ und mit ihm drei weitere hochprozentige Getränke.

Erst spät auf den Geschmack gekommen

„Davor war ich absolut kein Gin-Trinker“, erinnert sich der 42-Jährige. „Aber das Buch hat mich richtig gefesselt.“ So sehr, dass seine private Gin- und Büchersammlung im Laufe der Zeit immer mehr wuchs ‐ und mit ihm das Wissen, das es braucht, um selbst einen Gin zu entwickeln. Lange habe Unser deshalb an seinem ersten Rezept getüftelt.

Den Ideen und der Kreativität sind dabei aber fast keine Grenzen gesetzt

Eduard Unser

„Die ersten Versuche sind teilweise wirklich schiefgegangen“ ‐ vor allem geschmacklich, erinnert sich Unser und lacht. Für das Verkosten mussten dann häufig Freunde herhalten. „Den Ideen und der Kreativität sind dabei aber fast keine Grenzen gesetzt“, so Unser ‐ solange man sich an die wichtigsten Regeln hält. Denn: Der Gin muss auf alle Fälle Wacholder enthalten, betont er.

So schmeckt „Awaking Passion“

Nach unzähligen Fehlversuchen sei irgendwann aber „Awaking Passion“ geboren gewesen ‐ und Unser scheint zufrieden zu sein. „Er ist leicht fruchtig, mit ein bisschen Zitrusgeschmack“, beschreibt er seine Kreation ‐ einen „traditionellen London Dry Gin“, der trotzdem „intensiv und charakterstark“ daherkommt, wie er betont.

Das genaue Rezept verrät Unser natürlich nicht. Die Zutaten, die sogenannten Botanicals ‐ unter anderem Holunderblüten und indische Koriandersamen ‐ bekommt Unser bei Händlern in der Region und stellt die Rezeptur zu Hause zusammen. Selbst zu brennen ist für ihn aber nicht möglich ‐ die Vorschriften sind streng.

Aquavit und Geist zählen zuum Sortiment

„Deshalb bringe die Botanicals zu meinem Lohnbrenner“, erklärt Unser. Dieser setzt den Gin dann im etwa 40 Kilometer entfernten Babenhausen (Unterallgäu) an und füllt ihn nach dem Brennen schließlich ab.

Toll wäre es aber schon, irgendwann eine eigene Brennerei aufzumachen ‐ mit allem, was dazugehört. Träumen darf man ja.

Eduard Unser

Neben dem Gin umfasst Unsers Sortiment inzwischen zudem einen Aquavit, einen Kaffee-Geist sowie einen Cumin-, also Kreuzkümmel-Geist. Ebenfalls mit fantasievollen Namen wie „Silent Breath“, „True Whisperer“ und „Voodoo Night“.

Der Traum der eigenen Brennerei

Seine Unser-Manufaktur soll laut Eduard Unser, der im normalen Leben als Bauzeichner arbeitet, künftig weiterhin nur als Hobby dienen. „Toll wäre es aber schon, irgendwann eine eigene Brennerei aufzumachen ‐ mit allem, was dazugehört“, so Unser. „Träumen darf man ja.“

Sich in der Branche zu etablieren, sei jedoch schwierig genug, hält er fest. Jetzt gelte es zunächst einmal, es mit seinem Sortiment in die Regale der Einzelhändler in der Region zu schaffen.

Zehn Prozent werden gespendet

Zu kaufen gibt es Unsers Spirituosen online auf der Website. Zehn Prozent der Einnahmen möchte der Gründer an wohltätige Zwecke spenden. Unser nimmt ebenfalls auf der Homepage Vorschläge an, an welche Einrichtung gespendet werden soll.