Ulm, Weisweil und Görlitz. Das sind die drei Standorte in Deutschland der Iveco-Brandschutz in Deutschland. Dazu kommen noch Werke in Graz, Chambéry (Frankreich) und Brescia (Italien). Die angeschlagene Fiat-Tochter hat, wie berichtet ,die Schließung ihrer Lastwagenproduktion in Ulm angekündigt. Teil dessen ist auch der Ausbau des Bereichs Brandschutz in Ulm zu einem Kompetenzzentrum. „Das kann Verlagerungen aus anderen Werken mit sich bringen“, sagte gestern ein Firmensprecher gegenüber unserer Zeitung.
Die „Fragmentierung“ dieser Sparte sei zu hoch. Über Zahlen wolle er nicht spekulieren, doch sei „völlig klar“, dass in Ulm Mitarbeiter im dreistelligen Bereich fehlen würden. Der Aufbau des Kompetenzzentrums solle aber „so schnell wie möglich“ in Angriff genommen werden. Ziel sei es, Iveco im Bereich Feuerwehrtechnik mittelfristig besser und globaler aufzustellen.
Iveco sei dabei, die eher manufakturähnliche Produktion in Ulm mit ihren 430 Mitarbeitern auf eine „industrielle Basis“ zu stellen. Der Auftragsbestand sei so hoch, dass teilweise nur mit großen Verzögerungen geliefert werden könne. Insbesondere arabische Emirate wie Dubai, die gerade einen Bauboom erleben, würden „wie verrückt“ Feuerwehrfahrzeuge bestellen.
Wie und wann genau die Produktion der schweren Lastwagen in Ulm eingestellt wird, konnte ein Iveco-Sprecher auch gestern nicht sagen. „Geordnet“ werde der Rückzug erfolgen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis appellierte gestern an die Verantwortung des Konzerns, den Stellenabbau möglichst sozialverträglich abzufedern. „Wir fordern das Unternehmen auf, in Verhandlungen mit dem Betriebsrat eine faire Lösung für die Beschäftigten zu finden, damit möglichst niemand dauerhaft in die Arbeitslosigkeit fällt.“ Alle Auszubildenden müssten die Möglichkeit haben, ihre Ausbildung abschließen zu können. Wieder einmal gehe der globale Wettbewerb zulasten der Beschäftigten, die ihren Job verlieren.