Neue Details
Brutale Attacke auf einen Polizisten: Verdächtige schon mehrfach auffällig
Ulm / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Nach der Festnahme vier tatverdächtiger Personen im Zusammenhang mit dem Angriff auf einen Polizeibeamten haben Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag neue Details zum Fall bekannt gegeben.
Drei der mutmaßlichen Schläger befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Männer sollen für den Angriff auf den 25-jährigen Polizisten am 8. Februar in der Ulmer Innenstadt verantwortlich sein.
Im Alb-Donau-Kreis wohnhaft
Laut Staatsanwaltschaft Ulm und der Polizei machten die Verdächtigen vor dem Ermittlungsrichter bislang keine Angaben zur Tat. Die drei in Untersuchungshaft befindlichen Männer sind laut Behörden im Alb-Donau-Kreis wohnhaft und in der Vergangenheit mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten und daher polizeibekannt.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Ulm und der Ermittlungsgruppe „Korn“ dauern an. Denn es muss unter anderem noch geklärt werden, aus welchem Motiv die Tat begangen wurde und in welcher Beziehung die Tatverdächtigen zueinanderstehen.
Jüngster ist nicht strafmündig
Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um junge Männer. Laut Behörden sind sie 18, 23 und 24 Jahre alt, ein vierter Junge ist gerade einmal 13 Jahre alt und damit nicht strafmündig. Er wurde von der Polizei seinen Erziehungsberechtigten übergeben.
Kritisch sehen so manche Bürger dabei die Herkunft der jungen Männer - es handelt sich bei dem 24-Jährigen um einen Serben, beim 23-Jährigen um einen Mann mit türkischer und beim 18-Jährigen um einen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit. Der 13 Jahre alte Junge ist Syrer.
Czisch: Steilvorlage für alle, die Probleme mit Ausländern sehen
Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch warnt davor, aufgrund dieser Tatsache zu pauschalisieren. „Was den Hintergrund der nun festgenommenen jungen Männer angeht, bietet der natürlich eine Steilvorlage für alle, die immer schon gewusst haben wollen, dass es mit Flüchtlingen und Ausländern immer nur Probleme gibt. Ganz so einfach ist es aber nicht“, so Czisch. Natürlich gelte es, nichts zu verharmlosen oder zu verschweigen.
Aber: „Es gilt bei uns immer noch die Unschuldsvermutung. Bisher handelt es sich um Tatverdächtige, nicht mehr und nicht weniger. Ob sie schuldig sind, wird das Gericht feststellen, genauso wie es die Hintergründe der Tat aufklären und dann zu einem Urteil kommen wird.“
Ein Scheitern der Integrationsbemühungen vonseiten der Stadt könne Czisch hierbei nicht erkennen. „Im Gegenteil: Vorfälle wie dieser zeigen ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns kümmern und gleichzeitig Anstrengungen einfordern“, so der Oberbürgermeister.