Ulm

Jeder fünfte Azubi im Handwerk ist weiblich

Ulm / Lesedauer: 2 min

Im Ulmer Kammergebiet sind 600 Ausbildungsplätze unbesetzt. Wie die Handwerkskammer mitteilt, betrifft das unter anderem grüne Ausbildungsberufe, die sich mit dem Klima– und Umweltschutz und der Mobilitätswende beschäftigen.
Veröffentlicht:13.09.2023, 15:06

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  • sz
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Im Ulmer Kammergebiet sind 600 Ausbildungsplätze unbesetzt. Wie die Handwerkskammer mitteilt, betrifft das unter anderem grüne Ausbildungsberufe, die sich mit dem Klima– und Umweltschutz und der Mobilitätswende beschäftigen. Auch Dienstleistungsunternehmen und Regionalversorger suchen nach Nachwuchs.

Zum Start des Ausbildungsjahres sind am 1. September gut 550 junge Frauen in eine handwerkliche Lehre gestartet. Jeder fünfte neue Azubi im Kammergebiet ist also weiblich. Interessant sind für Frauen nicht nur kreative und dienstleistungsnahe Gewerke, durch Digitalisierung und maschinelle Unterstützung sind auch Handwerksberufe wie Zimmerin, Dachdeckerin oder Maurerin zunehmend attraktiver. Besonders häufig haben sich die weiblichen Azubis in diesem Ausbildungsjahr für eine Ausbildung zur Friseurin (87), Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (64), Augenoptikerin (44) oder Konditorin (41) entschieden.

Seit 2015 haben im Kammergebiet über 1000 Geflüchtete eine handwerkliche Ausbildung gestartet, in diesem Ausbildungsjahr sind es 21. Knapp die Hälfte davon stammt aus der Ukraine. Zur Spitzenzeit 2019 war etwa jeder zehnte neue Azubi ein Geflüchteter. Und diese bestehen laut Statistik der Handwerkskammer Ulm genauso häufig ihre Gesellenprüfung. Wie erfolgreich die Integration und der Einstieg ins Berufsleben für zugewanderte Menschen verlaufen kann, zeigt auch ein aktuelles Beispiel aus dem Landkreis Ravensburg: Erst kürzlich haben drei junge Männer aus Vietnam ihre Ausbildung zum Maurer bei der Otto Birk Bau GmbH abgeschlossen, einer davon sogar als Innungsbester. „Das zeigt uns: wo jemand herkommt, ist im Handwerk nebensächlich, wichtig ist, wo jemand hinwill“, sagt Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Um die Betriebe bei der Azubi–Suche im Ausland zu unterstützen, hat die Handwerkskammer Ulm deshalb kürzlich ein Pilotprojekt gestartet: Mithilfe einer Agentur suchen die Berater der Kammer Auszubildende in Indien und Südafrika.