Einkaufswelt
Einkaufswelt von Möbel Mahler wächst und wächst und wächst
Ulm / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Für die einen ist es nur ein Supermarkt, der am Donnerstag auf über 3740 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet, für andere eines der wichtigsten Puzzleteile eines Millionenprojekts. Im August startete in der Borsigstraße „Deutschlands größtes Wohn-Shoppingcenter“ unter dem Titel „Welt des Wohnens“. Das neue E-Center spiele für das Konzept eine Schlüsselrolle, so Mahler. Denn jetzt lasse sich der wöchentliche Großeinkauf mit einem Bummel durch seine Einkaufwelt verbinden. Der Supermarkt sorge für wichtige, zusätzliche Frequenz im Gesamtkomplex, den die Familie Mahler wie berichtet für zehn Millionen Euro von einem riesigen Möbelhaus in eine Art Shopping-Center umbaute.
Schon jetzt zeichne sich ab, so Mahler, dass die Familie auf das richtige Pferd gesetzt habe. Allein durch das von 80.000 auf 40.000 Quadratmetern halbierte Möbelhaus wären 30 Prozent mehr Menschen gebummelt. In einigen Segmenten wie Kleinteile und Heimtextilien sei der Umsatz ebenso um 30 Prozent gewachsen. Bei klassischen Möbeln verzeichne Mahler ein zweistelliges Umsatzwachstum. Die Konkurrenz im eigenen Haus hilft: 18 Firmen unterschiedlicher Größe betreiben völlig eigenständige Geschäfte innerhalb der „Welt des Wohnens“, zwölf weitere seien als „Markenshops“ integriert.
Als besonders zugkräftig habe sich bereits der mit Onlinehandel groß gewordene Konzern Home24 erwiesen, der nach einer Übergangslösung am 2. November in Neu-Ulm seinen bisher größten „Outlet-Store“ eröffnete. „Wir haben uns bewusst für die Lage in einer Wohn-Shopping-Mall entschieden“, sagt Geschäftsführer Frank Diete. Der Laden in Neu-Ulm ist nach Berlin und Bottrop das dritte Home24-Outlet in Deutschland. Die Lage in Neu-Ulm sei auf Grund des großen Einzugsgebiets ideal. Im Umkreis von 50 Kilometern erreiche das Unternehmen rund 1,5 Millionen Menschen, auch für Kunden aus Österreich und der Schweiz sei der Standort gut erreichbar. Als weiteres Zugpferd platzierte Mahler Who’s perfect, einen Spezialisten für italienische Designermöbel. Das ebenfalls als Online-Geschäft bekennt gewordene Unternehmen ist in der erweiterten Region bisher nur in Augsburg vertreten und belegt 1700 Quadratmeter.
Erst vergangene Woche eröffnete mit Swiss Sense ein niederländischer Anbieter von Boxspringbetten. Und auch der Küchenanbieter Reddy ist neu. Mit der Eröffnung des Supermarkts sieht Mahler die Entwicklung des Einkaufszentrums, das auch einen Radladen (BOC), Outdoorgeschäft (Mc Trek) und einen außerordentlich großen Textilfilialist (Modepark Röther) einschließt, nicht am Ende. Derzeit führe er konkrete Verhandlungen mit zwei weiteren Mietern aus der Wohnbranche. Und zudem denkt Mahler darüber nach, das Serviceangebot auszuweiten und beispielsweise Bodenleger oder Sanitär-Betriebe mit ins Haus zu nehmen.
Restaurant-Bereich läuft gut
Sehr gut laufe der Restaurant-Bereich. Mit Ausnahme des Waffel-Anbieters, dieser werde auf den Prüfstand gestellt. Das neue „American Diner“ und der Italiener „Bella Maria“ hätten sich hingegen neben dem „Münsterblick“ etabliert.
Zweifel, dass sich der neue E-Center an der Borsigstraße etabliert, hat Mahler nicht. Schließlich gilt der Standort durch die jahrelange Kaufland-Präsenz auch in Sachen Lebensmittel als etabliert. 83 Mitarbeiter beschäftigt die E-Center-Filiale von Marktleiterin Alexandra Schaude. Was in Ländern wie Großbritannien oder Frankreich längst Standard ist, wird jetzt auch in Neu-Ulm umgesetzt: In der Kassenzone gibt es für eilige Kunden vier Selbst-Scanning-Kassen, bei denen die Kunden die Barcodes ihrer Auswahl aus 35.000 verschiedenen Artikeln selber über den Scanner ziehen müssen.
Albert Obert, Neu-Ulms zweiter Bürgermeister, betonte, bei der inoffiziellen Eröffnung am Mittwochabend, dass der neue Supermarkt nicht in Konkurrenz zu bestehenden trete, sondern eine bestehende Versorgungslücke schließe.