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Bürgertest

Interesse an Corona-Tests steigen seit drei Wochen wieder

Laichingen / Lesedauer: 4 min

Ab Freitag muss ein Eigenanteil bezahlt werden – So ist die Situation auf der Alb
Veröffentlicht:30.06.2022, 05:00

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Die Corona-Teststrategie der Bundesrepublik ändert sich ab dem 1. Juli. Die Bürgertests an den diversen Teststationen sollen ab Juli drei Euro Eigenanteil kosten. Ausnahmen hier gelten lediglich für Risikogruppen. Das Angebot in und um Laichingen soll bestehen bleiben. Eine Entwicklung zeichnet sich seit Tagen ab.

Kostenlose Schnelltests sollen künftig weiter für vulnerable Gruppen möglich sein, darunter auch Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Spätestens seit der Ferienzeit steigt die Nachfrage bei einigen Betreibern von Teststationen und -möglichkeiten in der Region.

Dominik Hauke , der zusammen mit seinem Bruder Daniel, das Testzentrum an der Waschstraße Häberle / Vesper Eck in Laichingen betreibt, betont, dass noch immer, ja sogar verstärkt, die Nachfrage nach Tests bestehe. Konkret wolle man nun die geänderte Testverordnung am Stichtag abwarten, um darauf zu reagieren. Aber Hauke verrät schon jetzt: Das Testangebot an allen ihren Standorten, und damit auch in Laichingen, wird erhalten bleiben.

„Zahl der Schnelltests nimmt zu“

Vorbeischauen würden derzeit vor allem diejenigen, die beruflich auf eine Testung angewiesen sind oder ein entsprechend negatives Ergebnis beim Besuch etwa im Pflegeheim nachweisen müssen. Auch Kontaktpersonen seien darunter sowie Menschen, die vermuten, sich angesteckt zu haben.

Und tatsächlich zeigt der Blick auf die vergangenen Tage, dass die „Positiv-Quote“ zwischen acht und 15 Prozent liege. Im Schnitt zwischen 60 und 90 Personen würden die Teststation täglich aufsuchen. Hauke erklärt, dass ein wirtschaftlicher Betrieb noch dann gegeben wäre, wenn die Anzahl 20 bis 30 Kunden nicht unterschreite.

Dass der Aufwand hoch ist, ein Angebot aufrechtzuerhalten, bestätigt auch Nicolai Woidt von der Markt Apotheke in Laichingen. Die Nachfrage hätte in seiner Apotheke nachgelassen und dennoch wolle man vorerst weitermachen. Wenn man aber seriös vorgehen wolle, eine Fachkraft abbestellt, diese in Schutzkleidung hüllt, dann sei der Aufwand „für dieses Geld“ zu groß.

„Am Anfang hatten wir 200 Menschen am Tag, die sich testen lassen haben“, sagt Woidt. Da es aber wichtig sei, die Pandemie entsprechend ernst zu nehmen, wolle er die Serviceleistung weiter anbieten.

Klaus Hübner , der die Laichinger Stadtapotheke und die Apotheke Westerheim betreibt, sagt: „Bei uns nimmt die Zahl der Schnelltests gerade wieder zu. Natürlich erreichen wir lange nicht die Menge wie zu Jahresanfang.“ Im Februar und März habe die Zahl der Tests um das Doppelte bis Dreifache höher gelegen. Aber der Apotheker spricht auch von einer recht hohen Positivrate bei den Schnelltests.

Ein positiver Schnelltest wird bei ihm gleich noch durch einen PCR-Test validiert. Hübner vermutet, dass viele Personen sich testen lassen, weil sie Kontakt zu Infizierten hatten.

Ein Anbieter macht’s weiter kostenlos für alle

Wie es ab Freitag mit den Bürgertests weitergeht, lässt er derzeit noch offen und erklärt: „Aufgrund der Erfahrungen in der Umsetzung der vergangenen Coronatestverordnungen, warten wir ab, bis die finale Fassung vorliegt. Erst dann entscheiden wir, ob und wie wir weitermachen.“ Zu oft habe es in der Vergangenheit Änderungen der Verordnungen in letzter Minute gegeben und auch bei der aktuellen seien schon wieder Ausnahmen und mögliche Kontrollpflichten im Gespräch. „Da scheint wieder ein Bürokratiemonster heranzuwachen“, fürchtet Hübner.

Beim Blick in die Region zeigt es sich, dass durchaus unterschiedlich vorgegangen wird. Der Ehinger Julian Hagel, der die Station in Ehingen bei Bottenschein und in der Schelklinger Konradistraße betreibt, will seine Tests weiterhin für alle anbieten – kostenlos. „Um einen einfachen und reibungslosen Übergang zu gewährleisten, werden wir an unseren Teststationen Ehingen bei Bottenschein und in Schelklingen zunächst keinen Selbstanteil berechnen. Somit bleiben die Bürgertests für alle Personen an unseren Stationen zunächst weiterhin kostenfrei. Hierbei wollen wir den Bürgern jegliche Unsicherheit nehmen“, erklärt Hagel.

Der Teststationen-Betreiber merkt indes, dass die Zahl der Testungen an seinen Stationen in den vergangenen drei Wochen wieder enorm zugenommen hat. „Es lassen sich wieder weitaus mehr Menschen testen und es sind auch immer mehr Menschen wieder positiv. Die Fälle steigen seit drei Wochen wieder enorm an, vor allem bei Urlaubern merken wir das extrem“, so Hagel.