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SPD-Basis ärgert sich über Hilde Mattheis

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Als zu „jung“ und „neoliberal“ hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis den neuen SPD-Kreisvorsitzenden Julius Bernickel bei der Kreisversammlung am Samstag in Ehingen bezeichnet. Der 18-jä...
Veröffentlicht:13.03.2018, 18:07

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Als zu „jung“ und „neoliberal“ hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis den neuen SPD-Kreisvorsitzenden Julius Bernickel bei der Kreisversammlung am Samstag in Ehingen bezeichnet. Der 18-jährige Abiturient ist mit 45 von 51 Stimmen zum jüngsten Kreisvorsitzenden der SPD in ganz Deutschland gewählt worden. Die Reaktionen der SPD-Basis auf Hilde Mattheis sind indes deutlich. Mattheis selbst wollte sich zu dem Vorgang nicht mehr äußern und sagte: „Kritik übe ich, wenn die entsprechenden Leute dabei sind und nicht in der Presse.“

Georg Mangold, Fraktionsvorsitzender der SPD im Ehinger Gemeinderat: „Ein ähnliches Verhalten von Hilde Mattheis habe ich bei der Wahl von Bernhard Gärtner zum Kreisvorsitzenden bereits erlebt. Ihr Verhalten habe ich also als Fortsetzung aufgefasst. Ich habe das Gefühl, dass ihr Verhältnis zum Kreisverband Alb-Donau gestört ist. Mattheis wohnt in Ulm, unser Kreisverband gehört aber zu ihrem Wahlkreis“, sagt Mangold und betont: „Als Bundestagsabgeordnete war sie quasi Gast bei uns und hatte kein Stimmrecht. Julius Bernickel ist einer von uns, deswegen war ich von den Äußerungen von Hilde Mattheis sehr irritiert. Bernickel steht für den Aufbruch, den wir wollen“, sagt Mangold. Hilde Mattheis kenne er zwar gut, sei aber nicht mit ihr befreundet.

Klara Dorner, Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion: „Nach ihrer Äußerung habe ich Hilde Mattheis gebeten, dass sie dem jungen Menschen doch vertrauen soll. Er steht ja nicht alleine da, er hat ein Team hinter sich“, sagt Dorner, die sehr verwundert gewesen ist. „Mich hat vor allem der Zeitpunkt gewundert. Es war schon lange bekannt, dass Julius Bernickel kandidieren wird. Wenn sie ein Problem damit hatte, hätten wir das im Vorfeld intern besprechen können. Ihre öffentliche Kritik kann ich nicht verstehen, ich weiß nicht, was sie damit bezwecken wollte, Das alles ist mir schleierhaft. Diese Äußerungen schaden ihr, schaden Julius Bernickel und der Partei“, macht Klara Dorner deutlich.

Martin Rivoir, SPD-Landtagsabgeordneter aus Ulm: „Ich finde es gut, wenn junge Leute Verantwortung übernehmen. Diese Personalie war ja auch im Kreisvorstand zuvor abgesprochen worden, sie gehört zum Erneuerungsprozess unserer Partei. Daher es sie nicht zu kritisieren. Vielmehr ist es Aufgabe der Abgeordneten, diese jungen Leute in ihrer Verantwortung und ihren Aufgaben zu unterstützen.“