Blaustein
Blausteiner Gemeinderat ebnet den Weg für die Rathaussanierung
Blaustein / Lesedauer: 2 min

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Der Blausteiner Gemeinderat hat einstimmig für eine europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen für die Rathaussanierung gestimmt. Damit ist der Weg für die Rathaussanierung geebnet. Das berichtet die Gemeinde in einer Pressemitteilung.
Architekt Stefan Rapp stellte in der Sitzung die Machbarkeitsstudie vor, die der Ausschuss für Technik und Umwelt Anfang des Jahres in Auftrag gegeben hatte. Vorgegeben war die Planung einer möglichst kostengünstigen und energetischen Sanierung im Vergleich zu einem Neubau. Die neuen Grundrisse berücksichtigen den steigenden Raumbedarf der Stadtverwaltung durch eine wachsende Mitarbeiterzahl.
„Mit der Entscheidung des Gemeinderats haben wir einen echten Meilenstein bei der Weiterentwicklung des Rathauses hin zum modernen Arbeitsplatz und offenem Bürgerhaus erreicht“, sagte der Erste Beigeordnete Alexander Rist. Das 1974 erbaute Rathaus erfüllt weder energetisch noch raumtechnisch die Anforderungen an einen zeitgemäßen Arbeitsplatz. Die Pläne sehen vor, dass die Zellenbüros einer modernen Bürolandschaft mit Besprechungsinseln weichen. Dadurch ist kein Anbau nötig. Das flexible, offene New-Work-Modell soll zudem die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber stärken.
Termine zwischen Verwaltungsmitarbeitern und Bürgern sollen in vorgelagerten Besprechungsräumen stattfinden. Im Erdgeschoss ist ein großzügig gestalteter Warte- und Sitzbereich vorgesehen, um den sich Info-Stand, Servicebereich und Besuchertoiletten gruppieren. Durch den Einbau eines Aufzugs sollen sämtliche Ebenen des Rathauses barrierefrei erreichbar sein.
Mit der Sanierung von Gebäudehülle, Heizung sowie Lüftungs- und Elektroanlagen sollen jährlich 70 Prozent der CO2-Emmissionen eingespart werden. Gleichzeitig wird das Rathaus als zentrale Bürger-Begegnungsstätte weiterentwickelt. Die in den Grundrissen der Machbarkeitsstudie eingeplanten Besprechungs- und Mehrzweckräume und auch die Erweiterung der Bücherei mit einem Literaturcafé greifen den Ursprungsgedanken des Rathauses als Treffpunkt für Vereine und Gruppen auf. So sind dort Jugendraum, Krabbelgruppe oder Sprachkurse denkbar.
Die Pläne für die Sanierung wurden bereits im Oktober dem Blausteiner Gestaltungsbeirat vorgestellt. Der Tenor dort sei durchweg sehr positiv gewesen, berichtet Stadtbaumeisterin Marlene Dietl-Berchtold. Da das Rathaus im Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Blaustein“ liegt, müssen die Maßnahmen zeitnah beginnen. Das Programm läuft bis April 2027 und kann eventuell um zwei Jahre verlängert werden.
Die Machbarkeitsstudie hat für die gesamte Sanierung eine Kostenschätzung von 24,4 Millionen Euro ergeben. Das Projekt könnte mit bis zu 36 Prozent Fördermitteln bezuschusst werden. Ein Neubau mit gleicher Nutzung würde nach den Untersuchungen der Machbarkeitsstudie voraussichtlich 38,15 Millionen Euro kosten. Nach derzeitiger Planung ist der Wiedereinzug ins sanierte Rathaus Anfang 2029 geplant. Die Verwaltung entwickelt derzeit ein Konzept, wie der Betrieb des Rathauses während der Bauphase laufen soll.