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Blaubeurer Grundschule wird digital

Blaubeuren / Lesedauer: 3 min

Bauliche und brandschutztechnische Arbeiten, aber vor allem Kabelverlegungen sind zur Verwirklichung des Medienentwicklungsplans an der Grundschule Blaubeuren erforderlich. Der Gemeinderat gab seine Zustimmung für 340.
Veröffentlicht:20.11.2023, 16:56

Von:
  • Elisabeth Sommer
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Bauliche und brandschutztechnische Arbeiten, aber vor allem Kabelverlegungen sind zur Verwirklichung des Medienentwicklungsplans an der Grundschule Blaubeuren erforderlich. Der Gemeinderat gab seine Zustimmung für 340.000 Euro im Haushaltsjahr 2024. Um Zeit zu sparen, wurde auch beschlossen, dass die Stadt die Aufträge nach Ausschreibung beziehungsweise Angebotseinholung selbstständig vergeben darf. Schließlich muss die förderfähige Maßnahme zum Jahresende 2024 abgerechnet werden.

Eine Vorplanung zur Kabelverlegung ist im Stadtbauamt bereits vorhanden. Zuerst muss das Amt aber einen Brandschutzsachverständigen einbeziehen. Per Brandschutzkonzept sollen die notwendigen Maßnahmen und Kosten zur Neuverkabelung ermittelt werden. Geplant ist die flächendeckende WLAN-Ausstrahlung im Schulgebäude mit Zugangspunkten in den Klassenzimmern. In den Klassenzimmern gilt es digitale Tafeln anzubinden, die jeweils mit einem Lautsprecher verbunden sind. Zum Einsatz kommen i-Pads als Dokumentenkamera. Es erfolgt eine Anbindung an Präsentationsmedien. In der Beratungsunterlage wird Apple-TV genannt. Neue Strom-, Daten- und ein neues Telefonkabel werden geschaffen, weil derzeit die Telefonanlage auch schon nicht einheitlich angebunden ist. In der Unterlagen heißt es zu den neuen Datenkabeln: „Diese ermöglichen einen Unterricht, der die digitalen Einrichtungen der Schule wie Tafeln und Beamer mit den digitalen Geräten der Lehrer und Schüler verbindet.“

Das Schulhaus wurde 1902 gebaut, stand in der Beratungsunterlage, was aber von Rathausmitarbeiter Sven Uhlig in der Sitzung korrigiert wurde. 1911 war das Schulhaus in Betrieb genommen worden. Heutzutage verteilt sich die Grundschule auf drei Geschossen des Hauptgebäudes. Im nördlichen Bereich des ersten und zweiten Obergeschosses ist die Förderschule angesiedelt. Im Untergeschoss befindet sich das Stadtarchiv. Das Café „Vier“ hat sein Domizil im vorgelagerten Bereich. Nur in Abschnitten sei die umfangreiche Sanierung machbar.

Im Jahr 2012 war eine Alarmanlage eingebaut worden, aber aus heutiger Sicht mit zu schmalen Kabelkanälen. Auch ein geeigneter Kamin fehlt, dadurch die Kabelführung vorzunehmen. Deshalb werden an vier Stellen im Gebäude Öffnungen geschaffen, um vom Untergeschoss bis zum zweiten Obergeschoss eine Glasfaserverbindung zu ziehen. In jedem Stockwerk wird eine Schaltstelle geschaffen, von wo aus die Klassenzimmer per Deckenkanal angeschlossen werden. Vom Deckenkanal aus wird die flächendeckende WLAN-Ausleuchtung möglich und von dort aus die Schaffung eines Kabelkanals mit beliebig vielen Steckdosen.

Kosten in Höhe von 240.000 Euro werden für die Verkabelungen und Bauarbeiten erwartet. Weil Wände durchbrochen werden müssen, ist das Brandschutzkonzept erforderlich, das seinerseits Kosten in Höhe von 100.000 Euro verursachen kann. Die Schlussrechnung für die Maßnahme muss Ende 2024 vorliegen, so sehen es die Förderrichtlinien des Landes vor. Die L-Bank hat zur Umsetzung des „Digital-Pakt Schule“ einen Zuschuss in Höhe von 62.400 Euro bewilligt. Das entspricht 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Alle Ratsmitglieder zeigten sich von der Schönheit des Gebäudes positiv beeindruckt, beklagten aber die Kosten. Aus der Grünen-Fraktion würdigte Stephan Buck das Gesamtbild und sprach vom „schönsten Schulgebäude im ganzen Umland, welches aber ewig nicht auf Vordermann gebracht wurde“. Tobias Kuhn (SPD) wünschte für die Eingriffe ins Bauwerk viel Glück und die Einhaltung des Kostenrahmens. Von einer „Stange Geld“ sprach Mirijam Mikat-Diamantidis. Allerdings sei die Infrastruktur eben Vorsetzung zur Verwirklichung des Medienentwicklungsplans, erinnerte die Freie Wählerin. Ortsvorsteher Harry Schmid aus Asch fragte, was drin ist, und erfuhr von einem Hauptsicherungskasten im Keller mit Verbindung zu Sicherungskästen pro Stockwerk, wodurch ein neuer Stromkreislauf geschaffen wird, an den die neuen Geräte angeschlossen werden, während der vorhandene Stromkreislauf bestehen bleibt.