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Zum Ende der Ausstellung der Kunststiftung kommen über 100 Besucher

Hausen o. V. / Lesedauer: 2min

Zum Ende der Ausstellung der Kunststiftung kommen über 100 Besucher
Veröffentlicht:20.11.2023, 15:18
Aktualisiert:20.11.2023, 15:19
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Kürzlich an einem Sonntag endete die Ausstellungssaison in der Kunststiftung Hohenkarpfen mit dem stürmisch besuchten Literarischen Kehraus. Die Vorarlberger Schriftstellerin Monika Helfer las aus ihrem jüngst erschienenen Roman „Die Jungfrau“. Weit über 100 Besucher lauschten so gebannt der leisen, nervös-schnellen und ein wenig nuschelnden Stimme Helfers, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Der Literarische Kehraus auf dem Hohenkarpfen hat sich seit Jahrzehnten zu einem hoch angesehenen Literatur-Event entwickelt. Dahinter steht die Idee, die Literatur des alemannischen Sprachraums, also von Vorarlberg, der Deutschschweiz und des deutschen Südwestens, in prominenten Stimmen abzubilden. So war 2015 bereits Helfers Ehemann, der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier, zu Gast.

Monika Helfer wurde 1947 in Au im Bregenzerwald in Vorarlberg geboren und gilt als eine der wichtigen Stimmen der Vorarlberger Literatur der Gegenwart. Eine Stimme, die schon längst im gesamten deutschsprachigen Raum gehört und gelesen wird.

Launig fragte Vorstandsvorsitzender Albrecht Dapp bei seiner Begrüßung und Einführung: „Doch wie habe ich ihre Bücher erlebt? Mich hat ihr knapper, lakonischer Stil fasziniert und begeistert. Mit drastischer Sprache beschreibt sie, immer wieder die Zeitebenen wechselnd, eingängig und plastisch zugleich, ihre Geschichten. Ihre Personen sind ganz besondere, durch ihre Biographie, ihr Schicksal, ihre Natur, ihre Schönheit, aber vor allem auch ihren Charakter und ihre innere Stärke. Sie sind das Gegenteil von ‚normal‘.“

Dapp zitierte Michel Friedman: „Normal ist jemand, der sich anpassen kann, der unauffällig bleibt, … der den Leuten nicht auf den Keks geht, … der Durchschnitt, das Mittelmaß. ... Für mich ist Normalsein ein hohes Maß an Opportunismus, an Anpassung. Die Normalen scheuen die Grenzüberschreitung. Unauffälligkeit ist das Gebot der Stunde.“

Und er folgerte: „Monika Helfers Personen, jawohl sie selbst, sind nicht normal. Sie sind ganz Besondere. Das macht sie so faszinierend.“ Diese Faszination übertrug sich auf das Publikum in der Kunststiftung Hohenkarpfen, das mit einem kräftigen Applaus dankte.


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