Spielverlust

Wild Wings stecken in einer Krise

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Wild Wings stecken in einer Krise
Veröffentlicht:03.12.2013, 08:55

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  • Schwäbische.de
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Die Schwenninger Puckjäger stecken nach vier Niederlagen in Folge im Tief. „Die Mannschaft muss wieder mehr Emotionen, mehr Leidenschaft zeigen“, fordert Wild-Wings-Sportmanager Alexander Jäger.

Der 1:5-Niederlage in Wolfsburg am Freitag folgte der Spielverlust mit dem selben Resultat zu Hause gegen Straubing . Besonders bitter, die Straubing Tigers sind der direkte Konkurrent um Platz zehn, der die Teilnahme an den Pre-Play-off noch bedeuten würde. Jetzt haben die Wild Wings fünf Punkte Rückstand auf Straubing und sind gefordert, den Kontakt unter keinen Umständen abreißen zu lassen.

In den letzten sechs Spielen kassierten die Wild Wings 33 Gegentore, macht im Schnitt 5,5 pro Partie, das ist deutlich zu viel. Auch wenn niemand Torwart Dimitri Pätzold beschuldigen will, die große Ruhe und Sicherheit, die der 30-jährige vor dem Deutschland-Cup ausstrahlte, hat er verloren. Wobei Pätzold zum Spiel gegen Straubing sagt: „Ich war sehr unzufrieden mit den Gegentreffern, die unglücklich waren. Mit meiner Leistung war ich aber schon zufrieden. Ich habe mich in der Trainingswoche sehr gut gefühlt. Es ist eben so, manchmal wird man für seine Leistung nicht belohnt, dies wird sich aber auch wieder ändern. Ich bleibe dran und arbeite weiter.“

Sportmanager Jäger sieht ohnehin nicht in der Torhüter-Position das Problem. „Es ist vielmehr so, dass die Euphorie gewichen und der Alltag eingekehrt ist. Die Spieler gehen den letzten Schritt nicht mehr, da muss wieder mehr Leidenschaft rein.“

Auch an Führungsspielern wie Sascha Goc macht das Tief keinen Halt. Auch dem Kapitän unterlaufen Scheibenverluste – gegen Straubing kamen im Schwenninger Spiel insgesamt sehr viele Pässe nicht an – und obwohl Goc speziell in Überzahl von seinen Mannschaftskameraden immer angespielt wird und oft schießt, hat er mit seinem hammerharten Schlagschuss erst ein Saisontor erzielt.

Von Einzelkritik will Trainer Stefan Mair freilich nichts wissen. „Wir kriegen zu unglücklichen Zeitpunkten die Gegentore. Wir haben aber schon einmal in dieser Saison vier Niederlagen in Folge kassiert. Wir haben eine gute Truppe mit guter Stimmung in der Kabine und wir müssen uns jetzt selbst wieder aus dem Sumpf rausziehen.“ Torwart Pätzold: „Es ist ja nicht so, dass wir schlecht spielen, wir haben derzeit nur nicht das Glück auf unserer Seite. Das Bemühen ist absolut da, wir müssen weiter zusammenhalten und hart arbeiten, dann kommen auch die Ergeb-nisse wieder.“ Mair: „In Überzahl haben wir es zu sehr versucht mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen, wollten die Scheibe durch das Tor durchschießen, es fehlt uns die Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Kasten.“

Tom-Patric Kimmel, der per Förderlizenz zum Zweitliga-Schlusslicht Eispiraten Crimmitschau wechselte, spielte am vergangenen Wochenende in der dritten Sturmreihe der Westsachsen. Trainer Fabian Dahlem zeigte sich zufrieden. Zwar setzte es eine 3:6-Niederlage in Ravensburg, gegen Kaufbeuren konnte aber ein 6:0-Heimsieg eingefahren werden. Dabei verlief die Fahrt von Schwenningen nach Crimmitschau dramatisch. Auf der A 72 in der Nähe von Hof war Kimmel bei Tempo 160 Stundenkilometer ein Reifen geplatzt. „Ich konnte das Auto zum Glück noch stoppen“, kam Kimmel mit dem Schrecken davon.

Am kommenden Freitag gastieren die Wild Wings beim Tabellensiebten ERC Ingolstadt, am Sonntag kommt dann der deutsche Meister Eisbären Berlin, der am Sonntag eine peinliche 1:2-Heimniederlage nach Penaltyschießen gegen Schlusslicht Düsseldorf kassierte und den achten Rang einnimmt, an den Neckarursprung. Für die Partie gegen die Hauptstädter sind die Sitzplätze in der Helios-Arena bereits ausverkauft, insgesamt 3500 Tickets abgesetzt. wit