Spezialfirma
Schimmel im Kindergarten: Spezialfirma startet Reinigung
Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Die Schließung des Kindergartens in Weilersbach sorgt für Aufsehen. Am Mittwoch startete eine Notgruppe im Gemeindehaus, währenddessen bereits die Feinreinigung im Kindergartengebäude startete.
Ein Sachverständiger für Schadstoffvorkommen in Gebäuden war von der Stadt für Raumluft- und Außenluftuntersuchungen von Schimmelpilzsporen beauftragt worden. Das Fachbüro hat festgestellt, dass im Naturkeller, im Windfang (Erzieherinnen-Garderobe) und im Dachgebälk eine erhöhte Sporenkeimzahl besteht.
In den Gruppenräumen, dem Werkraum sowie im Flur wurde eine niedrige Sporenkeimzahl ermittelt. Die Stadt als Eigentümerin des Gebäudes teilte die genauen Befunde nicht mit, ließ aber wissen, dass es sich um unterschiedliche Keime handelt. Zur Gefährdung heißt es: „Auch wenn keine gesundheitlich beziehungsweise toxikologisch gefährdende Werte oder Höchstwerte festgestellt wurden, die eine sofortige Sperrung der Räumlichkeiten erforderlich gemacht hätten, wurde der Kindergartenbetrieb aus Sicherheitsgründen in das Weilersbacher Gemeindehaus verlegt.“
Bürgermeister Detlev Bührer erklärte: „Aufgrund des festgestellten Pilzbefalls haben wir uns entschieden, schnell mit der Beseitigung zu beginnen. Damit möchten wir erreichen, dass die Kinder und Mitarbeiter baldmöglichst in ihre Einrichtung und ihren gewohnten Alltag zurückkehren können.“. Von den unverzüglich aufgenommenen Reinigungsarbeiten zeugten bereits am Mittwoch in Müllsäcken aussortierte Gegenstände und Matratzen vor dem Eingang. Im Inneren reinigten Mitarbeiter, ausgestattet mit Mundschutz, Räume und Inventar. Da verschiedene Schimmelarten festgestellt worden sind, kommen unterschiedliche Reinigungs- und Beseitigungsmaßnahmen zur Anwendung.
Die Stadt geht davon aus, dass durch Reinigen, Desinfizieren und Schließen des Kellers und Sanierung des Daches – die Sanierung wurde per Eilentscheid bereits beauftragt – das Gebäude ab dem kommenden Jahr nach Abschluss der Reinigung und erfolgter Schadstoffmessung wieder genutzt werden kann.
Das müsse man beobachten, wendet Ortschaftsrat Paul Hauger ein. Es sei davon auszugehen, dass eine Drainage rund um das Haus wohl nicht vorhanden ist und somit Feuchtigkeit und Schimmelbildung letztlich nicht auf den Naturkeller begrenzt sein, sondern ein langwieriges Problem darstellen könnten. „Auf alle Fälle müssen bei Wiederinbetriebnahme regelmäßige Schadstoffmessungen vorgenommen werden“, fordert der erfahrene Ortschaftsrat.
Das Gesundheitsamt wurde am Mittwoch durch den Träger des Kindergartens, die Erzdiözese Freiburg, per E-Mail informiert, dass ein Gutachten zum Schimmelbefall im Kindergarten Weilersbach vorliegt, teilte das Landratsamt auf Anfrage mit. „Das Gesundheitsamt wertet dieses Gutachten derzeit aus. Die Fachkompetenz hinsichtlich des Gutachtens liegt bei dem durchführenden Labor“, informiert Pressesprecherin Heike Frank. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass auf Grundlage des Gutachtens ein Sanierungsverfahren entsprechend der Empfehlungen des Umweltbundesamtes durchgeführt wird.
Die betroffenen Eltern zeigten sich im Gespräch dankbar, dass durch das gemeinsame Handeln von Stadt, Ortsverwaltung, Kindergarten und den Vereinen, die nun für mehrere Wochen das Gemeindehaus nicht nutzen können, die schnelle Ausweichlösung im Gemeindehaus umgesetzt werden kann.
„Wir vertrauen darauf, dass Stadt und Kirche die notwendigen und richtigen Maßnahmen ergreifen, um den Kindergarten schnell wieder zu öffnen“, sagte Mirjam Hauger, Vorsitzende des Elternbeirates. Sollte tatkräftige Hilfe der Eltern notwendig sein, stehe man gerne helfend zur Verfügung. Die katholische Kirche als Träger des Kindergartens hat sich bislang nicht geäußert. Eine an die Pressestelle des Ordinariats gerichtete Anfrage blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.