Stadthalle

Matthias Kirschnereit bietet musikalischen Genuss

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Der Pianist tritt mit dem Kammerorchester des Nationaltheaters Prag in der Stadthalle auf
Veröffentlicht:19.10.2018, 11:41

Von:
  • Schwäbische.de
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Ein hochkarätiges Konzert mit dem Starpianisten Matthias Kirschnereit und dem Kammerorchester des Nationaltheaters Prag haben die Zuhörer am Mittwochabend in der Stadthalle Tuttlingen erlebt. Es war ein grandioser Auftakt der Konzertspielzeit 2018/19.

Matthias Kirschnereit zählt zu den spannendsten deutschen Pianisten und wird gerne als „Poet am Klavier“ bezeichnet. Mit dem Klavierkonzert a-Moll, Op. 54 von Robert Schumann konnten die Besucher eines der schönsten und populärsten Werke der romantischen Epoche erleben. Der Pianist überzeugte in seinem variantenreichen Klavierspiel mit Einfühlungsvermögen, Gedankenreichtum und erzählerischem Ausdruck. Trotz seiner Dreisätzigkeit hat das Werk den Charakter einer Phantasie behalten. Die Grundgedanken sind Sehnsucht und das Glück zweier sich liebenden Menschen. Schumann setzt damit seinen Kampf um Clara Wieck musikalisch um. Klaviersatz und Orchester sind eng miteinander verbunden.

Großer Beifall und Bravo-Rufe dankten dem Solisten Matthias Kirschnereit und dem Kammerorchester unter seinem souverän leitenden Dirigenten Petr Vronsky für diesen musikalischen Genuss. Kirschnereit bedankte sich mit zwei Zugaben.

Zu Beginn des Konzerts erklang die Ouvertüre in F-Dur Op. 32 „Schöne Melusine“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy – nach dem Märchen von der schönen Melusine – der darin den Mythos um die Sagengestalt Melusine und die Stimmung dazu musikalisch umbeschreibt.

Die Symphonie Nr. 4, B-Dur Op. 60 stand nach der Pause auf dem Programm, die immer etwas im Schatten der großen Schwesterwerke Nr. 3 und Nr. 5 stand. Doch zu Lebzeiten des Komponisten erfreute sie sich großer Beliebtheit. Das Orchesterwerk ist von freundlicher und idyllischer Grundstimmung, zu Beginn jedoch dunkel und zögernd, danach erhält es romantische Züge, im dritten Satz eigenwillige und markige Rhythmik und im vierten Satz kühnes Voranpreschen mit hohem Tempo. Am Ende gab es wieder starken Applaus, das Orchester dankte mit zwei Zugaben.