Geldbeutel
Pendler-App soll Geldbeutel und Umwelt schonen
Trossingen / Lesedauer: 3 min

Fünf Bürgermeister und ein Wirtschaftsförderer in einem Auto, das könnte etwas eng werden. Aber es soll eng werden, und dafür haben die fünf RathauschefInnen Susanne Irion, (Trossingen), Simon Axt (Durchhausen), Markus Hugger (Spaichingen), Andre Kielack (Gosheim) und Andreas Zuhl (Talheim) am Mittwoch auch die App „Pendla“ vorgestellt: Mit ihr können alle, die in den fünf Städten und Gemeinden leben oder arbeiten, hier einen Mitfahrer oder eine -gelegenheit finden und so Geld und Sprit sparen.
Bürgermeisterin Susanne Irion TrossingensDas funktioniert ähnlich wie bei Tinder .
„Das funktioniert ähnlich wie bei Tinder“, sagte Susanne Irion und erntete Geschmunzel bei ihren Kollegen. Bei „Pendla“ gibt man seine Strecke in die App ein und findet so Leute, deren Strecke zum und vom Job mit dem eigenen übereinstimmt.
Wichtig, so Trossingens Bürgermeisterin, die das Ganze ins Rollen gebracht hat, ist, dass die Daten der Nutzer auf deutschen Servern bleiben. „Uns ist eine hohe Datensicherheit sehr wichtig“, und das lassen sich die fünf Gemeinden auch ein bisschen was kosten. Pro Einwohner und Monat einen Cent, es hält sich also im Rahmen.
Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtige Themen
Dass kommunal schnell reagiert werden kann, das zeigt diese Initiative von Susanne Irion, die bei ihren Kollegen mit „Pendla“ offenen Türen eintrat. „In den letzten Jahren sind Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein immer wichtigeres Thema geworden“, so Simon Axt.
Noch wichtiger seit dem Ukrainekrieg und den seitdem explodierenden Spritpreisen. „Gerade bei uns auf dem Land sind die Leute auf das Auto angewiesen.“ Andre Kielack rechnete vor: Gosheim hat im Verhältnis zu den Einwohnern ein Pendlersaldo wie Stuttgart: 2500 fahren täglich rein und 1000 raus zum Arbeiten.
Markus Hugger dankte seiner Kollegin für die Initiative, „es ist gut, wenn sich hier mehrere Kommunen zusammenschließen“, so Spaichingens Bürgermeister. Es brauche gerade hier neue Ideen, Radwegekonzepte und mehr, um den Verkehr zu reduzieren.
"Pendla"-App passt "perfekt" zum Talheimer Grundsatzbeschluss zum Klimaschutz
„Wir hoffen, dass wir auf diesem Weg einen Beitrag dazu leisten können, dass Industrie und Haushalte über diesen Winter kommen.“ In Talheim gibt es einen Grundsatzbeschluss zum Klimaschutz, da passt „Pendla“ perfekt, fand Andreas Zuhl.
Eine von vielen Baustellen auch mit Blick auf den ÖPNV, der meist auf Kreisebene geregelt wird, da habe er die Initiative von Kollegin Irion sehr begrüßt. Die fünf freuen sich auch, wenn andere Gemeinden sich anschließen, „uns ging es jetzt darum, schnell auf die explodierenden Spritpreise zu reagieren“, betonte Susanne Irion.
Kommunen waren schnell
Anderswo seien es auch ganze Landkreise, die die App anböten. „Wir haben das schnell und zügig entschieden“, ergänzt Markus Hugger. Manche Kommunen reagierten da eben langsamer und bräuchten mehr Zeit.
Die fünf gehören offenbar zur schnelleren Sorte. Auch wenn sie mit Trossingens Wirtschaftsförderer Florian Widmann eigentlich ein größeres Auto bräuchten, um alle einzusteigen. Bei der App war es kein Problem, „Pendla“ hat noch ganz viel Platz.