Zirkusfamilie
Wie eine Zirkusfamilie in Talheim den Winter verbringt
Talheim / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Wie lebt und arbeitet eigentlich ein kleines familiengeführtes Zirkusunternehmen während der Wintermonate? Das können die Talheimer derzeit beobachten. Familie Quaiser hat auf dem Gelände des Schuppengebietes ihr Winterquartier bezogen. Vier Generationen umfasst die Familie, deren Mitglieder in vier Wohnwagen leben.
Allerdings handelt es sich nicht um Wohnwagen, wie sie von Campern genutzt werden, sondern um Schausteller-Wagen, die den Komfort eines kleinen, fahrbaren Eigenheimes bieten. Die 88-jährige Seniorchefin und Uroma des Zirkusunternehmens bewohnt einen Wagen mit ihrer Enkelin Vanessa. Ronny und Katharina Quaiser, die Elterngeneration, bewohnen ein weiteres fahrbares Domizil. Manolito Quaiser , seine Ehefrau Nikita und die Kinder Roberto und Giuliana sind die nächsten Nachbarn und die Brüder Rocky, Ronny junior und Miguel teilen sich den vierten Wohnwagen.

Die 28 Tiere, die zum Zirkus Quaiser gehören, sind im Tierzelt untergebracht. Die bestimmen auch den Tagesablauf, denn das Kamel, die Pferde, Ponys, Zebu-Rinder, Lamas, Esel und Tauben sowie die Familienhunde wollen mehrmals täglich gefüttert und getränkt werden. Morgens geschieht das noch ehe die Familienmitglieder selbst frühstücken.
Der Winter ist zwar die Zeit ohne Vorstellungen, jedoch nicht die Zeit ohne Arbeit. „Die Requisiten müssen überarbeitet werden, damit alles fit ist für die nächste Saison. Auch unser eigenes Training dürfen wir nicht vernachlässigen“, erklärt Manolito Quaiser. Joggen für die Ausdauer und Krafttraining für die Männer sowie „Bauch-Beine-Po“ für die Frauen gehören ebenso zum Tagesprogramm, damit die Akrobatiknummern, die Balance-Acts und die Vorführungen an den Tüchern und den Strapaden klappen.
Auch mit den Tieren wird regelmäßig trainiert, damit auch sie nicht vergessen, was in der kommenden Saison in der Manege von ihnen erwartet wird. Das größte Problem, mit dem Familie Quaiser derzeit konfrontiert ist, ist die Futterbeschaffung für die Tiere. Der trockene Sommer wirkt sich auch für sie negativ aus. Das dringend benötigte Heu ist schwer zu finden und wenn, dann ist es teuer. „Wir wären sehr froh, wenn wir entweder in der Gemeinde oder in der näheren Umgebung einen Landwirt finden könnten, von dem wir Heu beziehen könnten“, hofft Manolito Quaiser.