StartseiteRegionalRegion TuttlingenSpaichingenSpaichinger Industrie spürt Krise deutlich

Gewerbeverein

Spaichinger Industrie spürt Krise deutlich

SPAICHINGENTEIL 2 FOLGT / Lesedauer: 2 min

Spaichinger Industrie spürt Krise deutlich
Veröffentlicht:30.09.2009, 14:20

Von:
  • Schwäbische.de
Artikel teilen:

94 Mitgliedsbetriebe hat der Gewerbeverein, sie alle haben den Fragebogen bekommen. Ausgefüllt und zurück geschickt haben ihn 45 was einer Quote von fast 50 Prozent entspricht. Unter den antwortenden Industriebetrieben seien auch einige große, so Leopold Grimm , der Vorsitzende des Gewerbevereins, so dass man nun doch einen ganz guten Überblick bekomme. Die Krise ist in Spaichingen angekommen, sagt Grimm, Arbeitsplätze seien schon jetzt verloren gegangen, er schätzt zwischen zehn und 15 Prozent, aktuelle Statistiken liegen noch nicht vor. Obwohl die Umfrage anonym war haben viele Firmen die Bögen nicht anonym zurück geschickt. Es gebe keine falsche Scham mehr, sagt Grimm, denn die Betriebe wüssten, dass sie alles richtig gemacht hätten, und jetzt für die Fehler anderer büßten. Dass Aufträge von teils bis zu 70 Prozent weggebrochen sind, sei kein Einzelfall.

Die Umfrage aber den Trend: 13 Industriebetriebe berichten von gesunkener Mitarbeiterzahl gegenüber fünf "unverändert" und zwei mit gestiegener Zahl innerhalb eines Jahres von Sommer bis Sommer. Die Geschäftslage bewertet das Gros der Industriebetriebe mit einer Note, angelehnt an Schulnoten, zwischen drei und vier. 17 Industriebetriebe sagen gegenüber dreien, sie seien nicht ausgelastet, vor allem wegen fehlender Aufträge. In 13 von 20 Betrieben wird kurz gearbeitet. Die Prognosen sind verhalten optimistisch. Die Mehrzahl der Betriebe erwartet keine Veränderung oder sogar eine Verbesserung der Geschäftslage. Dass es schlechter kommen könnte glauben nur vier. Immerhin haben acht von 20 Investitionen geplant. Die Geschäftslage der Kunden bewerten die meisten ziemlich düster, in Schulnoten "fünf". Die Zahlungsmoral sei entsprechend schlechter geworden, allerdings wohl eher einem Trend als der Krise geschuldet.

Einig sind sich die Betriebe in einem: An der Ausbildung wird nicht gespart, die meisten, nämlich 15 gegenüber vieren, nutzen die Krise auch für interne Weiterbildungen und fast so viele für innerbetriebliche Projekte.

Ganz anders sieht das Bild im Handwerk und etwas verhaltener im Handwerk und im Handel beziehungsweise bei Dienstleistern aus, wo die Krise wenig zu spüren ist.

Von unserer RedakteurinRegina Braungart