Nudelsonntag
Schwäbische Spätzle stellen alles in den Schatten
Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
„Mit einem solch großen Andrang beim fünften Nudelsonntag in der Stadthalle haben wir tatsächlich nicht gerechnet. Und dies am Palmsonntag, wo doch eigentlich die Kirche den Vorrang hat.“ Franz Schuhmacher von der Bürgerstiftung war hochzufrieden. Es hatte den Anschein, dass alle Besucher nach dem Gottesdienst in die Halle strömten, viele hatten sogar ihre Palzweige noch dabei. Zeitweise entstanden Warteschlangen im hinteren Teil der Halle.
Bereits kurz nach 11 Uhr mussten die Organisatoren der Spaichinger Bürgerstiftung die Tischreihen schon erweitern. Als gutes Zeichen für die Kochkünste der beiden Kochprofis Sabrina Gems und Hans Mattes kann gewertet werden, dass am Sonntag in vielen Spaichinger Familien die Küche kalt blieb. Eines ist jedoch sicher: Nudeln schmecken bei Jung und Alt in Gesellschaft einfach besser. Ob nun Spagetti mit Pesto, Spiralen mit einer französischen Ratatouille, oder Spagetti Bolognese mit Tomaten und Hackfleischsoße – das schwäbische Gericht Spätzle mit Linsen und Saiten stellte alles in den Schatten.
„Da weiß man, was man hat“, bestätigte ein etwas älterer Herr. Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses Gericht der Renner war, obwohl bei den Kindern „Spagetti Bolognese“ an erster Stelle stand. Die Jugendlichen dagegen bevorzugten Spagetti mit Pesto, die auch am ehesten ausverkauft waren.
Für Franz Schuhmacher war es kurz nach 14 Uhr eine ziemlich heikle Angelegenheit, den noch vielen hungrigen Besuchern mitzuteilen, dass es nur noch einzelne Menüs gab, da die Küche restlos ausverkauft sei. Regina Wenzler informierte gleichzeitig, dass über 900 Menüs locker serviert werden konnten.
Für die fast 50 Helfer in der Küche und das Bewirtungspersonal aus dem Kirchenchor, den Stiftungsräten und den Angehörigen des Vorstands der Bürgerstiftung, Banater Schwaben und Freunden sowie den jugendlichen und freundlichen Bedienungen bedeutete dies eine wohlverdiente Verschnaufpause. Denn flott und ohne eine Minute Leerlauf wurden die Nudelgerichte von dem fleißigen Küchenpersonal an die Gäste verteilt. Hierbei konnte eine erstaunliche Routine beobachtet werden. Jeder Handgriff saß.
Doch was die meisten Besucher als sehr angenehm empfanden und worüber sie sich freuten, war das Empfangskomitee. Franz Schuhmacher und Thomas Kästle vom Vorstand der Stiftung begrüßten alle Gäste persönlich mit Handschlag und ein paar netten Worten. Und wo Not am Mann war, wurde für den einen oder anderen Besucher sogar ein Sitzplatz gesucht.
„Diese Veranstaltung der Bürgerstiftung wurde von den Spaichingern und auch Gästen aus den Nachbargemeinden gleich beim ersten Mal gut angenommen“, berichtete Gisela Bühler. Bei der ersten Veranstaltung habe sie zusammen mit ihrem Mann zu Hause sage und schreibe 600 Portionen Nudelgerichte gekocht. Da seinerzeit warmes Wetter war, kam die dort zusätzlich auf dem Speiseplan stehende Nudelsuppe nicht so gut an – obwohl die beiden heute noch von der damals sehr guten Fleischbrühe schwärmen.
Nun sind die beiden Senioren für das Osterquiz zuständig. Für eine Gebühr von einem Euro durfte geschätzt werden, wie viele Schokoladeneier sich in dem Glasgefäß befinden. Wer am nächsten dran lag, erhält als ersten Preis 50 Euro. An einem Stand konnten die Besucher die Produkte der Spaichinger Nudelmacher, die auch dieses Jahr wieder alle Nudeln spendeten, kennenlernen und kaufen. Der Erlös des Tages geht an die Bürgerstiftung. Ohne Gage gab es durch das „Duo Cordial“ mit Isabella und Albin Kustermann schöne musikalische Begleitung.
Mit dieser Veranstaltung kommt die Bürgerstiftung wieder näher an ihr gesetztes Ziel, ein bestimmtes Stiftungsvermögen zusammenzubringen, damit aus dessen Gewinn Projekte gefördert werden können, die nicht von der öffentlichen Hand finanziell unterstützt werden.
„Förderwürdig sind auch gemeinnützige Maßnahmen in den Bereichen Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, Bildung, Erziehung, Jugendförderung, sowie Sport, Seniorenarbeit und vieles mehr“, sagte Franz Schuhmacher. Seit Gründung 2012 hat die Stiftung „Bürger von Bürgern“ sich dies zum Zweck und Ziel gesetzt.