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Klinikdebatte

Besuch in Stuttgart – Bewegung in Klinikdebatte

Spaichingen / Lesedauer: 2 min

Sozialminister Manne Lucha: „Zukunftsdebatte führen“ – Bär schlägt Gutachten vor
Veröffentlicht:31.01.2019, 20:29

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Es kommt Bewegung in die Diskussion, ob der Klinikstandort Spaichingen als Krankenhaus geschlossen und als Gesundheitszentrum weitergeführt wird, oder ob es auch andere Möglichkeiten gibt: Am Donnerstagnachmittag war eine Delegation aus Spaichingen/Tuttlingen bei Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und Guido Wolf (CDU), Landesjustizminister und Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Tuttlingen.

Kurz zuvor hat die CDU-Fraktion in Kreistag – bisher galt sie eher als Unterstützerin der Schließungs- und Verlagerungspläne – eine Verschiebung der Entscheidung im Kreistag gefordert (siehe weiterer Bericht).

Das Gespräch in Stuttgart drehte sich um die Frage der zukünftigen Struktur der Klinik im Kreis Tuttlingen. Konkrete Ergebnisse gab es erwartungsgemäß keine. Die Teilnehmer einigten sich aber darauf, dass eine Diskussion um die Zukunft der Klinik in Spaichingen nötig sei.

Vor allem die Möglichkeit, die diabetologische Versorgung doch in Spaichingen zu belassen, wurde angesprochen, so Dr. Albrecht Dapp .

Minister Guido Wolf sagte im Anschluss gegenüber dieser Zeitung, „es war höchste Zeit, dass man zusammen kommt und spricht.“ Er sei seinem Kollegen Lucha dankbar, den Termin so schnell möglich gemacht zu haben. Die Experten im Sozialministerium hätten betont, dass strukturelle Überlegungen nötig seien, aber der Sozialminister habe noch einmal seine Aussage bekräftigt: „Das Land schließt kein Haus.“

„Auch mich hat der jetzt eingeschlagene Weg überrascht und das Tempo irritiert“, so Wolf. „Zumal der Klinikverbund mit seinen Standorten Spaichingen und Tuttlingen wirtschaftlich gut dasteht. Das ist landesweit bemerkenswert. Mein Kabinettskollege sprach davon, eine „Zukunftsdebatte“ zu führen. Das scheint mir wichtig, ohne Ergebnisse vorweg zu nehmen. Insofern hat sich das Gespräch gelohnt.“

Landrat Stefan Bär bewertet den Besuch insgesamt als guten Austausch. „Ich habe im Rahmen des Gesprächs darüber informiert, dass ich den Fraktionsvorsitzenden in dieser Woche vorgeschlagen habe, ein Gutachten für die künftige Nutzung des Standorts in Auftrag zu geben, in dem explizit über die Stärkung des ambulanten Versorgungsangebotes hinaus auch geprüft werden soll, ob ein gewisser Teil von internistischen Betten am Standort verbleiben kann, so dass dort unter anderem die Diabetologie weitergeführt werden kann. Einigkeit bestand darin, dass die Gastroenterologie nach Tuttlingen verlagert wird. Nach wie vor sind wir der Meinung, dass die Altersmedizin nach Tuttlingen kommen sollte. „Diese Ansicht teile auch das Sozialministerium, das darauf hinwies, dass zur Sicherstellung der Versorgung ein starkes Zentrum in Tuttlingen benötigt wird.“