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Schießkino

Investor will Schieß-Kino realisieren

Kirchen-Hausen / Lesedauer: 2 min

Investor will Schieß-Kino realisieren
Veröffentlicht:29.07.2010, 16:05

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  • Schwäbische.de
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In der Sitzung des Ortschaftsrats Kirchen-Hausen befasst sich das Gremium mit einer Bauvoranfrage für ein ungewöhnliches, in Baden Württemberg fast einmaliges Projekt: dem Bau eines Schießkinos. Investor Reinhold Elsässer will an der L 191 auf dem brachliegenden Grundstück vor der Bahnlinie ein solches Projekt realisieren.

Von unserem Mitarbeiter

Paul Haug

Vieles was mit Schusswaffen und Schießen zu tun hat, ist in vielen Kreisen durch verschiedene Amokläufe, vor allem in Winnenden, in den Fokus geraten. Reinhold Elsässer betont jedoch, dass dieses Schießkino mit Paintball-Hallen überhaupt nichts zu tun und gemeinsam hat.

Dieses Schießkino sei eine Marktlücke -- vor allem für Jäger. Es sei auch nicht vergleichbar mit einem Schützenstand. „Es gibt in Baden Württemberg nur eine solche Anlage nördlich bei Karlsruhe, die anderen Anlagen sind in Neu-Ulm. Vor allem Jäger die auf einer solchen Anlage schießen wollen, müssen oft 200 Kilometer und mehr fahren“, betonte der 45-jährige Einkäufer und Hobbyjäger.

Die Frage, was ein Schießkino ist, beschäftigt viele. Es handelt sich dabei um ein geschlossenes Gebäude, das aus Betonfertigteilen hergestellt ist. 40 Zentimeter dicke Mauern mit entsprechenden Isolierungen gegen Wärme und Schall lassen keine Geräusche durch. Die Firma Elsässer hat mit solchen Betonfertigelementen umfangreiche Erfahrungen.

Das Gebäude hat die Ausmaße von 47 mal 12 Meter. Der sogenannte Schießstand ist bis zu 25 Meter lang. Der Begriff „Kino“ kommt von Filmen, die in dem Schießstand gezeigt werden. Beispielweise Filme, die bei Drückjagden und anderen Jagdszenen in der Natur aufgenommen wurden. Bei diesen Filmen wird auch gezeigt, wie sich die Tiere, etwa Wildschweine einzeln oder im Rudel verhalten, verrät Reinhold Elsässer.

„25 Meter Distanz ist der Traum eines jeden Jägers -- auf die er eine Rotte Schwarzkittel antrifft aber selten. Doch durch ausgefeilte Technik, und von der steckt sehr viel im Gebäude, können Situationen auf 70 und 80 Meter oder gar mehr simuliert werden“, blickt der Hobbyjäger in die Zukunft.

Es werde scharf geschossen, ein großer Sandfang fängt die Geschosse auf, die Luft wird durch umfangreiche Lüftungsanlagen mehrfach pro Stunde umgewälzt. Filme mit Menschen laufen hier nicht, betont Elsässer, „mit Paintball hat diese Art von Schießkino überhaupt nichts zu tun“.

Ausgeliehen werden können auch Laserwaffen für Interessenten außerhalb des eigentlichen Klientels, den Jägern. Elsässer sieht eine Marktlücke, zumal er in seinen Überlegungen dadurch unterstützt wird, dass für Jäger geplant ist, solche Schießanlagen zur Pflicht zu machen. Bei der Jungjägerausbildung gehört dies mittlerweile zum Unterrichtsstoff dazu.

Das Schieß-Kino wäre einmalige Einrichtung in der Raumschaft Geisingen und Elsässer hat auch schon einen Namen, wenn es grünes Licht geben sollte: „Volltreffer - Das Kino im Kirchtal“.