Tödlicher Unfall
Zug kracht an Bahnübergang in Lastwagen: 26-Jähriger stirbt
Geisingen-Gutmadingen / Lesedauer: 3 min

Am Bahnübergang in Geisingens Stadtteil Gutmadingen sind am Montagmittag ein Lastwagen und ein Zug kollidiert. Der 26-jährige Lastwagenfahrer kam dabei ums Leben. Der Unfall hat Auswirkungen auf den Bahnverkehr.
26-Jähriger wird aus Führerhaus geschleudert und stirbt
Gegen 12.30 Uhr ist es auf dem Bahnübergang in der Hans-Kramer-Straße zu einem schrecklichen Unfall gekommen. Wie Jörg Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage mitteilt, war ein 26-jähriger Slowene mit seinem 40-Tonner unterwegs.
Polizeisprecher Jörg KlugeIn dem Moment kommt aber schon der Zug.
Er habe noch versucht, den Lastwagen zu rangieren, nachdem die Schranke sich gesenkt hatte. „In dem Moment kommt aber schon der Zug“, so Kluge. Der Mann wurde laut Polizei aus dem Führerhaus geschleudert und verstarb noch an der Unfallstelle.
Augenzeuge schildert Unfall
Joachim Wiek hat den Unfall aus nächster Nähe mitverfolgt. Die Schranke sei nach unten gegangen, der Lastwagen habe mit dem Führerhaus unter der Schranke gestanden, schildert er. Der Fahrer sei dann zurückgefahren, und aus unerklärlichen Gründen wieder nach vorne.
Laut Polizeisprecher Kluge kam der Zug, ein Regio-Express, der in Richtung Donaueschingen unterwegs war, etwa 400 bis 500 Meter nach der Unfallstelle zum Stehen. Die Lok wurde stark beschädigt.
136 Passagiere waren in dem Zug
An Bord des Zuges befanden sich 136 Passagiere, so Kluge. Drei von ihnen wurden leicht verletzt. Der Zugführer, ein 23-Jähriger, musste mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Sattelzug wurde durch den Zusammenprall gedreht, das Führerhaus total zertrümmert.

Die Passagiere wurden durch Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK aus dem Zug geholt und in der Fahrzeughalle der Firma Vöckt registriert und dann mit Bussen weitergefahren. In der Fahrzeughalle stellten die Gutmadinger Vereine Tische und Bänke zur Verfügung.
Es kommt zu Zugausfällen
Die aufwändigen Bergungsmaßnahmen dauern noch an. Die Trümmer des Lastwagens müssen noch abtransportiert werden. Die Zugstrecke ist daher komplett gesperrt, so Kluge. In der Bahn-App wird die Störung bereits angezeigt.
Schaden mindestens 150.000 Euro
„Unfall an einem Bahnübergang. Eine Reparatur am Bahnübergang beeinträchtigt den Zugverkehr zwischen Immendingen und Donaueschingen. Strecke gesperrt. In der Folge kommt es zu Verspätungen und Teilausfällen. Wir arbeiten an der Einrichtung eines Ersatzverkehrs, warten aber noch auf die Bestätigung unserer Partner. Bisher haben wir leider keine Informationen zur Dauer der Störung“, heißt es dort.
Eine Bahnsprecherin teilt auf Nachfrage mit: „Die Schwarzwaldbahn ist aktuell zwischen Immendingen und Donaueschingen gesperrt. Für Fahrgäste sind Busse im Einsatz.“ Das heißt, dass Züge zwischen Konstanz und Immendingen sowie Villingen und Karlsruhe fahren. Zwischen Immendingen und Donaueschingen fahren zwei Busse im Pendelverkehr. Zudem verweist sie auf die Seite www.bahn.de/aktuelles. Dort ist zu erfahren, dass die Sperrung voraussichtlich bis Betriebsschluss andauern wird.
Notfallseelsorger waren zur Betreuung vor Ort. Derzeit kann die Höhe des Sachschadens noch nicht genau beziffert werden. Vorläufigen Schätzungen zufolge dürfte sich dieser auf mehr als 150.000 Euro belaufen. Teil der Ermittlungen sei auch zu prüfen, ob technisch alles so funktionierte, wie es sollte.